Lebensgefährlich
Ungesichert in 136 Metern Höhe: Freeclimber klettern auf Stephansdom
19.10.2025Der Wiener Stephansdom wurde Schauplatz einer waghalsigen Kletteraktion. Zwei maskierte Männer arbeiteten sich ohne Sicherung bis zur Turmspitze vor und dokumentierten alles mit der Kamera. Die Aufnahmen sorgten in sozialen Medien für heftige Reaktionen.
Ein einziger Fehltritt hätte tödlich geendet, doch das hielt zwei vermummte Männer nicht auf. Sie kletterten ohne jede Sicherung bis zur Spitze des 136 Meter hohen Südturms am Wiener Stephansdom und filmten sich dabei selbst. Die Aufnahmen veröffentlichten sie auf dem YouTube-Kanal "freeflow.nation" und sorgten damit für Fassungslosigkeit. "Lebensmüde, für die 3000 Abonnenten", kommentiert ein User unter dem Video. Andere wiederum feiern die Aktion: "Das hat sich 2 Millionen Likes verdient".
Das Video zeigt, wie die Männer zunächst über ein Außengerüst auf das gotische Bauwerk steigen. Anschließend balancieren sie hoch oben auf den steinernen Vorsprüngen und posieren für ihre Kamera. In einem Gespräch, das im Video zu hören ist, sprechen sie darüber, dass sich ein Stein gelöst und hinuntergefallen sei. Ihre größte Sorge scheint vielmehr zu sein, entdeckt zu werden.
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In einer späteren Szene sind die Kletterer im Inneren des Turms zu sehen. Sie bewegen sich durch schmale Gänge, seilen sich einige Meter ab und klettern schließlich wieder durch ein Fenster ins Freie. Wie sie Zugang zum Inneren des Doms erhalten haben, bleibt ebenso unklar wie die Frage, ob es dabei zu Schäden kam. Auch der Zeitpunkt der waghalsigen Aktion ist nicht bekannt. Das Video ging jedenfalls erst am Samstag online.
Nicht die erste Aktion
Die Männer gehören offenbar zur Gruppe "freeflow.nation", die bereits durch ähnliche Aktionen auffiel. Frühere Videos zeigen Aufstiege auf den Kölner Dom und den Lamberti-Turm in Münster. In Köln nahm die Polizei Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs auf.
Kletteraktionen wie diese, in der Szene auch als Roofing oder Buildering bekannt, gelten als extrem gefährlich und sind illegal. Die Akteure setzen nicht nur ihr eigenes Leben aufs Spiel, sondern gefährden auch andere Menschen. Historische Bauwerke wie der Stephansdom können durch solche Aktionen beschädigt werden, herabfallende Steine werden schnell zur tödlichen Gefahr. Trotz alledem erzielen solche Videos hohe Reichweiten und offenbaren, wie rücksichtslos der Drang nach Aufmerksamkeit inzwischen geworden ist.