Für mehr Sicherheit
Zwei neue Schulstraßen: Favoriten bremst "Elterntaxis" & Co. aus
05.11.2025
Morgendlicher Verkehr vor Schulen führt regelmäßig zu gefährlichen Situationen. Favoriten reagiert auf diese Entwicklung mit zwei neuen Schulstraßen. Ab sofort gelten zeitlich begrenzte Fahrverbote vor der Neulandschule und der GTVS Kempelengasse.
Kurz vor Unterrichtsbeginn und nach Schulschluss spielen sich vor und in der Nähe von Schulen oft chaotische Verkehrsszenen ab: Autos halten oder parken, mitunter im Halteverbot oder in zweiter Spur. Abgelenkte Kinder laufen mit ihren Schultaschen zwischen den Autos zur Schule. Häufig entstehen so gefährliche Situationen für die Kinder. Darüber hinaus bringt "Elterntaxis" eine höhere Verkehrsbelastung für Anrainerinnen oder Anrainer mit sich.
Deshalb wurde mit 3. November vor zwei weiteren Favoritner Schulen eine Schulstraße nach Wiener Modell eingeführt. "Das Konzept der Schulstraßen wird etwa in Bozen, Bregenz oder Salzburg schon seit einigen Jahren, und seit September 2018 auch in Wien, erfolgreich umgesetzt. Es erfolgt auf Wunsch der Schulen selbst“, so Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ). Seit 8. Jänner 2024 gibt es bereits vor der Volksschule Keplerplatz eine Schulstraße.
Fahrverbot für Autos, Lkw und Motorräder
Dabei wird der Straßenabschnitt direkt vor der Schule 30 Minuten vor Schulbeginn und teilweise auch nach Schulschluss temporär für den motorisierten Verkehr gesperrt. Die Schulumgebung wird dadurch
entlastet und gefährliche Situationen für Kinder vor der Schule entschärft. Im Fall der Neulandschule bedeutet das, dass an Schultagen das Zu- und Abfahren für den Kfz-Verkehr in der Alxingergasse (zwischen Landgutgasse und Dampfgasse) von 7:30 bis 8:00 Uhr nicht möglich ist. In der GTVS Kempelengasse ist der Kfz-Verkehr in der dortigen Sackgasse ebenfalls vor Schulbeginn aber auch am Nachmittag von 15:15 Uhr bis 15:45 verboten.
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Falls man innerhalb dieser halben Stunde das Fahrzeug bewegen muss, sollte man auf Stellplätze außerhalb des Schulstraßen-Gebiets ausweichen. Die Anrainer wurden im Vorfeld mit einer
Aussendung auf die neue Regelung hingewiesen. Zudem gab am 7. und 8. Oktober auch entsprechende Informationsabende an den genannten Schulen.
"Zu- und abfahren dürfen Krankentransporte, Schülertransporte, Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs sowie des Straßendienstes und der Müllabfuhr, Einsatzfahrzeuge der Polizei, Rettung und Feuerwehr, Pannen- und Abschleppdienste", erläutert ÖAMTC-Experte Matthias Nagler. Die Durchfahrt ist hingegen nur mit Fahrrädern gestattet.
Wien liegt bei Schulstraßen im europäischen Spitzenfeld
Kaum wo in Europa sind Schulstraßen so häufig zu finden wie in Wien. Das ist das Ergebnis einer im Juli veröffentlichten Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ). In Sachen Schulstraßen und Verkehrsberuhigung im Schulumfeld wird ein besonders guter Wert ausgewiesen. Bei 26,1 Prozent der Volksschulen hat Wien demnach bereits Maßnahmen umgesetzt, das ist nur knapp hinter London mit 26,9 Prozent der zweithöchste Wert unter 36 europäischen Großstädten.