Betrügerische Krida?
Zweite Benko-Anklage: Auch Ehefrau Nathalie im Visier
15.10.2025Die WKStA wirft Benko und seiner Ehefrau vor, Geld beiseite geschafft zu haben.
Innsbruck. Nach dem Prozess ist vor den Prozessen: Die juristische Aufarbeitung der Signa-Milliardenpleite wird die Gerichte noch öfter beschäftigen.
Als Nächste auf der Anklagebank könnte neben René Benko dessen Ehefrau Nathalie Platz nehmen. In einer zweiten Anklage gegen Benko wegen betrügerischer Krida wird auch sie als Beschuldigte geführt. Allerdings ist die Anklage noch nicht rechtskräftig: Nathalie Benko hat Einspruch dagegen eingelegt. Der Akt liegt noch beim OLG Innsbruck.
- Schuldspruch: 24 Monate Haft für Rene Benko
- 1 Cent (!) rettete Benko vor 10 Jahren Haft
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Geld und Luxus-Uhren in Tresor versteckt
Die WKStA wirft in der Anklage Benko erneut vor, Vermögenswerte beiseitegeschafft und damit die Erfüllung von Gläubigeransprüchen im Zuge seiner Insolvenz geschmälert zu haben. Bei der Klage geht es um einen Schaden in Höhe von 370.000 Euro. Konkret dreht es sich um Bargeld in Höhe von 120.000 Euro sowie elf hochpreisige Uhren sowie Manschettenknöpfe, Uhrenarmbänder und andere Gegenstände im Wert von fast 250.000 Euro. Die Vermögenswerte sollen dabei in einem Tresor im Haus von Angehörigen verborgen gewesen sein. Die Mitangeklagte soll zur Tat Benkos beigetragen haben. Der Strafrahmen liegt bei bis zu zehn Jahren Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Untreue & Co: Noch 14 Verfahren anhängig
Die WKStA ging zuletzt im Signa-Verfahrenskomplex 14 verschiedenen Sachverhaltssträngen nach. Zu den Vorwürfen zählen neben betrügerischer Krida auch Untreue, schwerer Betrug, Gläubigerbegünstigung und Förderungsmissbrauch. Im Visier hat sie mehr als ein Dutzend Beschuldigte sowie zwei Verbände. Der ermittlungsgegenständliche Gesamtschaden belaufe sich aktuell auf rund 300 Mio. Euro, so die Staatsanwaltschaft.