Hörl (ÖVP) kritisiert Grüne

Seilbahnen-Chef legt in Koalitionsstreit nach: "Ideologiebesessenheit" der Grünen

11.09.2022

Im Koalitionsstreit um den Klimabonus für Asylwerber legt nach dem Rücktritt von Sachslehner nun auch noch Seilbahnen-Chef Hörl (ÖVP) nach und attackiert die Grünen frontal.

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© APA/EXPA/ERICH SPIESS
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Nach dem Rücktritt von ÖVP Generalsekretärin Laura Sachslehner im Zuge der Turbulenzen rund um den Klimabonus für Asylwerber attackiert der Tiroler Wirtschaftsbund- und Seilbahnen-Chef Abg. Franz Hörl den Koalitionspartner Grüne. Bei dessen Standpunkt bzw. dem Festhalten an der Regelung handle es sich um "Ideologiebesessenheit", sagte Hörl zur APA. Und was er, Hörl, von der grünen Ideologie halte, wisse man ohnehin. Der Tiroler gilt als beständiger Kritiker grüner Politik.

Es habe sich um einen "Kompromiss" bzw. die "Realität einer Koalition" gehandelt, so der Nationalratsabgeordnete auf die Frage, ob ihm die Lösung inklusive Klimabonus für Asylwerber schmecke. "Im Sinne des großen Ganzen" habe die Volkspartei dies akzeptiert - denn die "Alternative" wäre gewesen, dass die so dringend notwendigen Hilfen für die Menschen, und speziell auch für die Familien, nicht geflossen wären. Das habe die ÖVP verhindern können.

Sachslehners Rücktritt "notwendig"

Den Rücktritt Sachslehners beurteilte Hörl als "notwendig", sonst wäre wohl "vonseiten der Partei" reagiert worden. Das Verhalten der Spitzenpolitikerin bzw. ihre "persönliche Erklärung" nannte der Tiroler ÖVP-Grande "einigermaßen unsolidarisch und bemerkenswert". Eine mögliche Spaltung der Partei ortete er nicht: "Nicht wegen einer Generalsekretärin." Auf die Frage, wie lange die türkis-grüne Koalition halten werde, meinte Hörl knapp: "Bis 2024".

Hörls wahlkämpfende Tiroler Parteifreunde hatten gegenüber der APA zu Beginn der Woche den Stein ins Rollen gebracht und eine "sofortige Überarbeitung der Auszahlungsmodalitäten durch den Bund" gefordert. Beim Klimabonus für Asylwerber handle es sich um ein "inakzeptables und fatales Signal", hatte es aus der Landespartei geheißen. Tirols ÖVP-Obmann und Spitzenkandidat Anton Mattle sprach sich für eine Prüfung der Regelung aus, auch bei Häftlingen. 

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