Politik-Insider

Warum Häupl mit dem Song ­Contest (noch) zögert

05.07.2013

Und: Strache will Volksbefragung über "unliebsame Gender-Hymne"

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ORF-Chef Alexander Wrabetz kündigt in ÖSTERREICH an, dass er „noch im Juli über den Austragungsort des Song Contests entscheiden“ werde. Das Angebot der Stadt Wien ist derzeit noch zurückhaltend. Während ­Tirol bereit ist, dem ORF bis zu zehn Millionen Euro zuzuschießen, damit der Song Contest in Innsbruck stattfinden könne, hat die Wiener Landesregierung noch kein Geld geboten.

Laut einem SPÖ-Strategen zögere Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl – im Unterschied zur grünen Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou – noch: „Einerseits hat er klar gesagt, dass er sich nicht in einen Basar, wer am meisten biete, treiben lasse. ­Zudem fürchtet er, dass, wenn Wien zu viel Geld für die Renovierung der Stadthalle bietet, die FPÖ das im Wahlkampf gegen ihn ausschlachten könnte.“ Der Landtag hat zwar einen Antrag – mit Zustimmung aller Parteien – beschlossen, wonach der Song Contest in Wien stattfinden solle, aber „wir rechnen trotzdem damit, dass die FPÖ dann dagegen wettert“.

Wahrscheinlichste Variante: Häupl wird Wrabetz die (Stadt-)Halle gratis zur Verfügung stellen und für die nö­tige Infrastruktur sorgen, statt Geld in die Hand zu nehmen.

Strache will Volksbefragung über "unliebsame Gender-Hymne"

In der letzten Plenarwoche vor der Sommerpause will FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache noch einmal für Wirbel sorgen. Er bringt einen Antrag „auf Durchführung einer Volksbefragung über die Wiedereinführung des Originaltextes der österreichischen Bundeshymne“ ein. Die Fragestellung lautet: „Sind Sie für die Wiedereinführung – ja oder nein?“ Strache begründet den Antrag mit einer Umfrage, ­wonach 70 Prozent gegen „Töchter“ in der Hymne seien und nennt den neuen Text im Antrag „unliebsame Genderhymne“. Als Testimonial nimmt Strache – Überraschung – den Volksmusiker Gabalier, der die Hymne ohne „Töchter“ gesungen hatte. Deutsche Medien wollen dafür nun in Gabaliers Liedertexten „rechte Codes“ entdecken.

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