Politik-Insider

Warum VP-Präsident Kopf zu den Saudis fliegen musste

24.01.2015

Mehrere islamische Verbände stemmen sich gegen das neue Islamgesetz.

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Zu den Trauerfeierlichkeiten (gestern in Riad) für den eben verstorbenen saudischen König Abdullah wurde Bundespräsident Heinz Fischer eingeladen. Dieser – er 
gilt bekanntlich als Fürsprecher des umstrittenen Saudi-Zentrums in Wien – sagte sofort ab.

Am Freitag ging dann das große Telefonieren los: Die ranghöchste Vertreterin Fischers, SPÖ-Nationalratspräsidentin Doris Bures, konnte ebenfalls nicht kurzfristig einspringen.

Tauziehen. Auch Bundeskanzler Werner Faymann und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner sagten – leider, leider – gleich ab.

Außenminister Sebastian Kurz wiederum musste Samstag den Außenminister der Ukraine in Wien empfangen und konnte so ebenfalls nicht nach Saudi-Arabien fliegen.

Und so sollte ursprünglich nur der österreichische Botschafter an den Trauerfeierlichkeiten teilnehmen – zum Missfallen der heimischen Wirtschaft. Immerhin pilgerten scharenweise Präsidenten und Könige in das Land mit den vielen Enthauptungen und Auspeitschungen. Also musste VP-Nationalratspräsident Karlheinz Kopf – er stammt aus dem Wirtschaftsbund – eben die Republik in Riad persönlich vertreten.

Kurios: Der saudische Pressedienst verwechselte die handelnden Personen – er berichtete, dass „Pre­mier Faymann“ nach Riad angereist war.

Muslimen-Präsident Sanac kritisiert 
Jugendorganisation & Expertenrunde

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Morgen tagt im Bildungsministerium eine Runde – „Bildung gegen Ex­tremismus“. Eine der Expertinnen ist Dudu Kücügöl von der Muslimischen Jugend Österreich. Der Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft Fuat Sanac kritisiert das im ÖSTERREICH-Gespräch: „Sie ist die falsche Person dafür. Ich fürchte, ihre Gruppe wird immer radikaler.“ Die MJÖ dementiert das und will seit Längerem den Rücktritt von Sanac.

 

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