Berichte
Dosko-Immo-Hammer: Land Burgenland wohl vor Großkauf
02.10.2025Wohnbaugesellschaft "Neue Eisenstädter" gehört derzeit Raiffeisen, Erste Bank und der Stadt Eisenstadt. Landeshauptmann Doskozil hat laut Bericht Interesse. Die FPÖ warnt vor "Verstaatlichungspolitik".
Das Land Burgenland dürfte nun fix die Wohnbaugesellschaft "Neue Eisenstädter" übernehmen. Der Kauf soll kurz vor Vertragsabschluss stehen, berichtete das Nachrichtenmagazin "profil" am Donnerstag online. Aus dem Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hieß es dazu auf APA-Anfrage, dass Gerüchte nicht kommentiert würden.
Die "Neue Eisenstädter" verfügt laut eigenen Angaben über rund 5.000 Wohnungen. Hauptgesellschafter sind mit jeweils 49,98 Prozent die Raiffeisen Landesbank Burgenland und die UBG-Unternehmensbeteiligungs-GmbH, die der Erste Bank gehört. Die Stadt Eisenstadt hält einen kleinen Anteil von 0,04 Prozent an der "Neuen Eisenstädter". Beide Institute sind laut dem Bericht bereit, ihre Anteile zu verkaufen.
Stammkapital 10 Mio. Euro
Die "Neue Eisenstädter" verfügt ebenfalls laut "profil" mit Verweis auf die Bilanz über Sachanlagen-Vermögen im Wert von 556 Millionen Euro, darunter Wohngebäude (im Wert von 133 Millionen Euro), unbebaute Grundstücke (49 Millionen Euro), unternehmenseigenes Miteigentum (160 Millionen Euro) und nicht abgerechnete Bauten (195 Millionen Euro).
Mit der Übernahme der Anteile würde das Land Burgenland ein Vermögen von einer halben Milliarde Euro erhalten und dafür nur 10 Mio. Euro bezahlen. So viel mache das Stammkapital der "Neuen Eisenstädter" aus. Die Raiffeisen Landesbank und die Erste Bank gaben zu diesen kolportierten Plänen auf "profil"-Anfrage keine Auskunft.
Die Freiheitlichen kritisierten den kolportierten Kauf, warnten in einer Aussendung vor einer "Verstaatlichungspolitik" und forderten Transparenz. "Der Landeshauptmann ist aufgefordert, den Landtag und die Öffentlichkeit unverzüglich über sämtliche Details dieser Übernahme zu informieren. Die Burgenländer haben ein Recht zu erfahren, mit welchen Verpflichtungen und finanziellen Risiken sie belastet werden", so Klubobmann Norbert Hofer.