Prozessstart nach Genesung

Grasser: Heute große 
Gerichts-Show

19.10.2014

Der wegen Lungenentzündung KHGs verschobene Prozess startet am Montag.

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© APA/HERBERT PFARRHOFER
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Karl-Heinz Grasser tritt am Montag vor Gericht auf. Zum Auftakt des Zivilprozesses gegen seinen ehemaligen Steuerberater Peter Haunold – bzw. dessen Kanzlei Deloitte – wird Grasser als Kläger befragt. KHG hat Haunold verklagt, weil er sich von ihm seinerzeit steuerlich falsch beraten fühlt. Hintergrund sind millionenschwere Steuernachzahlungen und -strafen, die Grasser drohen (es gilt die Unschuldsvermutung).

KHG will Schadenersatz wegen falscher Beratung
2,4 Mio. Euro. Grasser fordert im Prozess Schadenersatz von Haunold; den Streitwert hat Richter Manuel Friedrichkeit auf insgesamt 2,4 Mio. Euro festgelegt.
Haunold und Deloitte bestreiten jegliche Fehlberatung, vielmehr habe Grasser sich nicht an die Empfehlungen gehalten. Zudem verweisen sie darauf, dass Grasser wohl entsprechendes Fachwissen haben müsse, nachdem er Finanzminister war.
Attest vom Kinderarzt. Das Verfahren sorgte bereits im Vorfeld für Wirbel. Es hätte nämlich bereits im Juli stattfinden sollen – wurde dann aber verschoben, weil Grasser an einer Lungenentzündung litt. Nachdem bekannt wurde, dass das Attest, mit dem Grasser seine Erkrankung dokumentierte, von einem Kinderarzt auf Capri ausgestellt worden war, gab es große Aufregung, die weitere rechtliche Kreise zog. KHG ließ über seinen Anwalt Dieter Böhmdorfer rechtliche Schritte gegen unbekannte Personen einleiten.

Fiona und Banker Julius Meinl als Zeugen geladen
Der Prozess verspricht einiges an Brisanz: Steuerberater Haunold, der im Finanzstrafverfahren gegen Grasser nicht von seiner Verschwiegenheitspflicht entbunden wurde, darf sich im Zivilprozess hingegen über alles äußern. Als Zeugen geladen sind u. a. Grassers Frau Fiona und Banker Julius Meinl.

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