Wegen Steuerplänen

Industrie greift Gewerkschaft frontal an: "Ideologische Klassenkampf"

17.12.2025

Angesichts der schwierigen Budgetsituation drängt der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) einmal mehr auf die Einführung von Vermögens- und Erbschaftssteuern. 

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Die Einnahmen aus vermögensbezogenen Steuern seien so niedrig wie noch nie, argumentiert der ÖGB unter Berufung auf OECD-Daten. 2024 machten vermögensbezogene Steuern demnach nur 0,98 Prozent der gesamten Einnahmen aus Steuern und Abgaben aus. Innerhalb der OECD-Staaten liegt Österreich damit am viertletzten Platz.

Rund 8 Milliarden Euro 

Im OECD-Schnitt beträgt der Anteil der Einnahmen aus vermögensbezogenen Steuern an den gesamten eingenommenen Steuern und Abgaben 4,9 Prozent. In Österreich sei man bereits in den 1990er Jahren vor Abschaffung der Vermögenssteuer und der Erbschaftssteuer bei nur 2,72 Prozent gelegen, seitdem sei der Anteil aber noch weiter gesunken auf nun unter ein Prozent.

Diese stammen hauptsächlich aus Grund- und Grunderwerbssteuer. Eine Erhöhung der vermögensbezogenen Steuern auf den OECD-Durchschnitt, würde laut ÖGB rund 8 Milliarden Euro an Mehreinnahmen bringen. Das entspreche auch in etwa dem, was der Fiskalrat als zusätzlichen Einsparungsbedarf bis 2028 prognostiziert.

"Klassenkampf auf dem Rücken des heimischen Mittelstands" 

Scharfe Kritik an dem neuerlichen Vorstoß kam von der Industriellenvereinigung. "Wer in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten nach neuen Vermögens- und Erbschaftssteuern ruft, betreibt keine verantwortungsvolle Politik – sondern ideologischen Klassenkampf auf dem Rücken des heimischen Mittelstands", heißt es in einer Aussendung. Österreich habe kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem.
 
 
 

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