FPÖ-Feier

Kickl beschimpft Babler als linke Zecke

01.05.2025

FPÖ-Boss Herbert Kickl zieht am 1. Mai in Linz vom Leder. Vizekanzler Babler nennt er eine "linke Zecke", er lästert über die 1. Mai-Feier am Wiener Rathausplatz und sagt, warum ein Blackout in der Politik etwas Positives sei.

Zur Vollversion des Artikels
© oe24.TV
Zur Vollversion des Artikels

Mit wenigen Worten versetzt FPÖ-Parteiobmann Herbert Kickl ab 11 Uhr das Festzelt am Linzer Urfahraner Frühjahrsmarkt in Ekstase. "Wir sind eine große Familie so wie die John Otti-Band gesungen hat", ruft der Parteichef in weißem Hemd und blauer Weste vom Rednerpult. "Herbert, Herbert!", ruft das Volk im Festzelt, einige steigen auf die Tische, schwenken rot-weiß-rote Fahnen.

"Ich muss staatstragender werden, ihr husst mich auf", sagt Kickl. Dann ruft er: "Ich werde so reden wie ihr redet, so denken wie ihr denkt und so handeln wie ihr es erwartet." Das Festzelt jubelt.
 

Frontalangriff auf Babler

Nur eine Minute später setzt Kickl zum Frontalangriff auf die SPÖ und ihren Chef an.

Kickl nennt SPÖ-Vizekanzler Andreas Babler eine "linke Zecke". Dann reimt er: "Die linken Zecken werden uns nicht schrecken." Und er fügt drohend an:  "Ihnen wird der Nährboden entzogen." Der Insektenvergleich fällt also schon in den ersten Minuten der Rede - Menschen mit Tieren zu vergleichen ist hochproblematisch, heißt es von Polit-Wissenschaftern. Der Völkermord in Ruanda begann mit Kakerlaken-Vergleichen - damals auf die Volksgruppe der Tutsi bezogen.

Kickl lästert über Größe der 1. Mai-Feier am Wiener Rathausplatz 

Kickl sagt, dass die 1. Mai-Feier am Wiener Rathausplatz viel kleiner sei, als die SPÖ zugebe. Und dass er mit Stolz im Bierzelt feiere. "Bierzelt, das ist Heimat, Tradition, gelebtes Brauchtum." 

Blackout  

"Ich sage euch, dass ein Blackout in der Politik etwas Positives ist", sagt Kickl: "Dann sind die Schwarzen endlich draußen."

Jetzt habe man "eine Verliererampel in Wien."

Kickl spielt Abschiebeflieger am Pult 

Kickl breitet die Arme aus und spielt einen Flieger am Rednerpult - "Ihr wisst, was das ist. Ein Abschiebeflieger. Der steht für Remigration."

"Das große Ziel ist, dass endlich so regiert wird, wie ihr es erwartet und verdient. Dann schaut es ganz anders aus in Österreich", sagt Kickl. Das Ziel sei, in bescheidenem Wohlstand, Geborgenheit, Sicherheit, Freiheit zu leben.

"Aber viele, die noch nie etwas geleistet haben, werden mit Sozialhilfe alimentiert, erhalten Wohnraum. Das ist Inländer-Diskriminierung."

Leistungsträger 

Kickl nennt die FPÖ die "einzige Partei für Bodenständige und Geerdete". Die Zuhörer im Festzelt und die Wähler der FPÖ nennt er die Leistungsträger. "Sie arbeiten und stehen auf, erhalten den Wohlstand. Im Ruhestand kümmern sie sich noch um die Familie. Das soll's auch noch geben für die linken Zecken, die glauben, dass es keine Erziehung braucht. Sie erziehen ihre Kinder und schauen auf ihre Alten, wenn sie Hilfe brauchen."

"Das ist der gute Geist, den wir brauchen. Das sind die Helden der Arbeit."

"Zur Familie Österreich zähle ich die gut integrierten Zuwanderer dazu."

"Doch aktuell", sagt Kickl, leide Österreich "an der schlechtesten Regierung aller Zeiten. Ein weiterer Unterschied von uns zur Einheitspartei: Wir feiern, wenn wir Wahlen gewinnen, die anderen feiern, wenn sie gewinnen. Die feiern ihre Bruchlandung in Wien bis zum heutigen Tag. Und die Sozialisten jetzt in dieser Stunde am Rathausplatz reden sich das zweitschlechteste Ergebnis ihrer Parteigeschichte in hundert Jahren schön."

© oe24.TV

Sein Scheitern in den Regierungsverhandlungen rechtfertigt Kickl im Festzelt so: "Da drehen wir lieber noch eine Runde und regieren dann richtig! So, wie wir es wollen."

Zur Vollversion des Artikels