Bis zu 13.000 Euro

Kukacka kassiert bald Luxus-Rente

03.06.2008

Während die ÖVP eine Pensionsautomatik für Otto-Normal-Verbraucher fordert, beantragt ein VP-Politiker mit 62 eine satte Polit-Pension.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

Vehement drängt die ÖVP darauf, dass das Pensionsalter automatisch angehoben wird, wenn die Lebenserwartung steigt. Im eigenen Bereich ist man hingegen nicht ganz so konsequent.

Anspruch mit 62
ÖVP-Abgeordneter Helmut Kukacka beantragte am 21. Mai 2008 seine Pension als Ex-Verkehrsstaatssekretär – und zwar rückwirkend mit 1. Mai. Kukacka wurde am 1. April 62 Jahre alt (!) – und ist laut altem Bezügegesetz ein „Altfall“– ihm steht die Luxusrente also zu. Brisant: Kukacka kämpfte als Verkehrsstaatssekretär gegen die Möglichkeit für Eisenbahner, früher in Pension zu gehen.

9.323 Euro im Monat
Kukacka – von ÖSTERREICH zu seinem Pensionsantrag befragt – reagierte unwirsch: „Ich habe mich erkundigt, wie viel ich Pension bekommen würde.“ Ob er nicht doch eine Pension beantragt habe? Kukacka: „Es fehlen noch einige Unterlagen.“ Konkret gehe es in seinem Fall um 9.323 Euro – und das 14-mal im Jahr. Das ist immerhin knapp das Vierfache einer ASVG-Höchstpension. Doch damit nicht genug: Kukacka ist ja auch noch Nationalratsabgeordneter und erhält derzeit 8.160 Euro im Monat. Bekomme er die Pension – wie gesagt rückwirkend mit 1. Mai –, so erhalte er statt seinem Abgeordneten-Salär die Pension – also 9.323 Euro, sagt der ÖVP-Mann.

Ein Präzedenzfall
Ganz einfach ist es aber doch nicht. Kukacka ist ein Präzedenzfall: Und Experten für Politikerpensionen wie der Grüne Karl Öllinger trauen den Angaben des ÖVP-Mannes nicht ganz. Laut Öllinger sei es laut dem alten – extrem komplizierten – Bezügegesetz sehr wohl möglich, dass Pension und Abgeordnetengehalt zusammenfallen. Und zwar deshalb, weil im Jahr 2003 bei der Reform der Polit-Renten just der entsprechende Paragraf für Altfälle nicht novelliert worden sei. In diesem Fall würde Kukac­kas Pension zwar gekürzt – er erhielte dann aber statt 8.160 gleich rund 13.000 Euro im Monat. Konter des ÖVP-Verkehrssprechers auf diesen Vorhalt: „Ich bekomme maximal 9.323 Euro brutto – das ist rechtlich einfach so.“

13.000 Euro
Sonnenklar ist indes, dass Kukacka seine 13.000 Euro monatlich erhält, wenn er auch als Abgeordneter in Pension geht – frühestens im Jahr 2010. So lange will der Ex-Staatssekretär noch im Parlament bleiben.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel