Politik

Länger arbeiten: Ex-SPÖ-Kanzler fordert Erhöhung des Pensionsalters

24.07.2025

Christian Kern, letzter SPÖ-Kanzler, fordert in Anbetracht der wirtschaftlichen Situation Österreichs, eine Erhöhung des Pensionsalters - und stellt sich damit gegen seine eigene Partei. 

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In einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" spricht sich der frühere Kanzler für eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters aus.

Wie man langfristig das Staatswesen bei schwächelnder Wirtschaft und wachsenden Aufgaben finanziere, sei die große Frage, so Kern einleitend: "Das Pensionsalter wird sich nicht aufrechterhalten lassen. Man wird um eine stufenweise Erhöhung auf Dauer nicht umhinkommen", so Kern weiter.

Kern vs. Babler

Traditionell steht die rote SPÖ einer Erhöhung des Pensionsantrittsalters ablehnend gegenüber. Dass ausgerechnet der letzte SPÖ-Kanzler jetzt ausrückt und den Österreichern in Aussicht stellt, dass man nicht umhinkomme, länger zu arbeiten, fährt Vizekanzler Andreas Babler in die Parade. 

"Das wird nicht kommen"

Erst kürzlich erteilte Babler der Erhöhung des Pensionsantrittsalters eine scharfe Absage. Beim Ordentlichen Landesparteitag der Tiroler SPÖ Ende Juni polterte der SPÖ-Chef: "Wer uns ausrichtet, dass wir bis 70 oder 75, bis zum Umfallen, arbeiten sollen, dem sage ich: Das wird nicht kommen." 

Mindestrentner allein reichen nicht

Im Interview ließ sich Kern nicht beirren und legte nach: "Mit Mindestrentnern wirst du das Budget nicht sanieren können. Aber der Staat kann und muss effizienter werden. Und dieser Reformprozess wird über Jahre gehen." 

Die FPÖ und der Protest

Mit Blick auf die nächste Wahl zeigte sich Kern ob der starken Umfragewerte der Freiheitlichen besorgt. In Bezug auf die Grundstimmung in der Bevölkerung und den Aufwind für die FPÖ müsse es einen "nachdenklich stimmen", dass die Freiheitlichen in Umfragen bei über 30 Prozent liegen. Dies sei eine "Protesthaltung", erklärte Kern. Denn in der Bevölkerung herrsche nach wie vor eine enorme Verunsicherung in Hinblick auf Inflation, Arbeitslosigkeit und Migration. 

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