Weihnachtsferien

ÖVP gönnt Gusenbauer Vietnam-Urlaub nicht

19.12.2007

ÖVP-General Hannes Missethon versteht nicht, wie der Kanzler zu Weihnachten "auf dem Ho Chi Minh-Pfad lustwandeln" kann.

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Nach dem Sommerurlaub von SP-Frauenministerin Doris Bures in Vietnam, verschlägt es nun auch SP-Kanzler Alfred Gusenbauer samt Familie über die Weihnachtsfeiertage zwölf Tage ins Landesinnere nach Südostasien. Schon dieses Wochenende geht’s los, die Rückkehr ist für 2. Jänner geplant. "Das wird eine klassische Rundreise, wie sie in jedem Reisebüro buchbar ist", heißt es aus dem Bundeskanzleramt. Mit dabei sind Lebensgefährtin Eva Steiner und Tochter Selina. Zu Weihnachten gibt’s somit Temperaturen um die 20 Grad und Palmen statt eines traditionellen Christbaums. Außerdem soll am es 24. Dezember "keine größeren Geschenke" geben.

Die Reiseroute führt Gusenbauer und Familie von Hanoi ins südlich gelegene Saigon. In die klassische Rundreise eingeplant sind eine Besichtigung der Altstadt von Hanoi sowie ein Besuch des Ho-Chi-Minh-Mausoleums. Am fünften Tag erwartet Familie Gusenbauer eine eindrucksvolle Bootsfahrt auf dem "Parfüm-Fluss". Am siebenten Tag laden die weißen Sandstände in der Nähe von Hoi An zu einem ausgedehnten Spaziergang ein.

VP in Rage
Riesen Aufregung darum herrscht derzeit in der ÖVP. "Gusenbauer bevorzugt, auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad zu lustwandeln und seine Vorliebe für das asiatische Kulinarium zu frönen", ärgert sich VP-Generalsekretär Hannes Missethon, der zu Weihnachten zwischen seiner Heimat Steiermark und Wien zu privaten und beruflichen Terminen pendelt. Schon seit jeher gilt die eiserne Politikerregel, in der Freizeit die österreichische Staatsgrenze nicht zu überschreiten. Als früherer "Sünder" galt Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Und auch Gusenbauer wurde nicht nur einmal dafür kritisiert, dass er 1983 als Jungsozialist in Moskau den Boden küsste, während der Hochwasserkatastrophe 2002 nach Korsika reiste oder Kurzurlaube im schönen Marbella macht.

Nur in Österreich
Dementsprechend gleichförmig fallen die Weihnachtspläne der Minister für die kommenden Feiertage aus: Bis auf Kanzler Gusenbauer bleiben alle „in Österreich“ und „in der Familie“. Einzig SP-Sozialminister Erwin Buchinger wollte seine Weihnachtspläne nicht verraten. VP-Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer verbringt Weihnachten „wie jedes Jahr mit den Söhnen und seiner Gattin in Sierning (OÖ) am Bauernhof seines Stiefvaters“. Am Wochenende davor, während Gusenbauer seinen Langstreckenflug nach Hanoi absitzt, wird Molterer den Christbaum schneiden. Am Heiligen Abend aufgetischt wird eine gefüllte Kalbsbrust.

Musterschüler der Regierung: SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos. Er nimmt mit seinen Kindern Hannah (15) und Ralph (13) am Vormittag für Licht ins Dunkel Spenden entgegen, am Abend geht es in die Christmette. Urlaub gibt es keinen.

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