Lehrerdienstrecht

ÖVP: Lehrer länger in der Schule

23.06.2013

VP-Chef Michael Spindelegger will jetzt im Alleingang mit den Lehrern verhandeln.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

Das – de facto gescheiterte – Lehrer-Dienstrecht soll gerettet werden: Vizekanzler Michael Spindelegger kündigte einen Alleingang an. Ende dieser Woche will er sich mit der Lehrergewerkschaft treffen, wie er in der ORF-Pressestunde ankündigte. Ein Termin, der von Lehrer-Verhandler Paul Kimberger bestätigt wird. „Wenn Kanzler Faymann kommen will, kann er das gerne tun“, so Spindelegegr in Richtung SPÖ. Erstmals machte der ÖVP-Chef aber auch klar, dass er von den Lehrern einiges erwartet:

Längere Anwesenheit
So forderte Spindelegger für alle Junglehrer eine längere Anwesenheit in der Schule – konkret 26 Stunden. Eine Forderung, die Lehrer-Vertreter Kimberger die Zornesröte ins Gesicht treibt: „Eine Mehrbelastung für Lehrer ist mit mir nicht zu machen!“

Mehr Bezahlung
Für die längere Anwesenheit bietet Spindelegger eine höhere Gage – zuletzt hatte die ÖVP 2.400 €/Monat genannt. Allerdings; Der von den Ministerinnen Maria Fekter (ÖVP), Claudia Schmied und Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) erarbeitete Dienstrechts-Entwurf ist für Spindelegger keine Basis mehr („Das muss nachgebessert werden“). Der Entwurf sieht 24 Stunden Lehrverpflichtung (Unterricht in der Klasse) vor.

Unterstützung
Die Forderung nach mehr Unterstützungs-Personal bekräftigt Spindelegger allerdings.

Unterrichtsministerin Claudia Schmied erklärte gegenüber ÖSTERREICH, dass sie „jede Aktivität begrüßt“. Sie hoffe allerdings, dass Spindelegger für ein „leistungsorientiertes Dienstrecht auf Basis der Regierungsbeschlüsse“ eintrete.
 

Chefverhandler: "Mehr Arbeit – nicht mit mir!"

ÖSTERREICH: Auch Vizekanzler Michael Spindelegger will jetzt, dass die Lehrer länger an den Schulen sind. Ist das akzeptabel?
Paul Kimberger: Offenbar steigt die Nervosität angesichts der Nationalratswahl enorm an, sodass es eine Art Wettrennen in Sachen Lehrer-Klischees gibt. Ich finde das unerträglich, das Thema muss auf eine wissenschaftliche Basis gestellt werden: Ich fordere jetzt eine Studie zur Lehrerarbeitszeit .

ÖSTERREICH: Aber wären 26 Stunden in der Schule erträglich?
Kimberger: Ich habe es bereits gesagt – und ich sage es auch weiter: Eine Mehrbelastung für Lehrerinnen und Lehrer ist mit mir nicht zu machen. Wir sind am Limit. Und jeder, der eine längere Anwesenheit fordert, sollte die Arbeitsbedingungen in den Schulen berücksichtigen.

 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel