Neuregelung
ORF baut um: El-Gawhary verliert Vertrag, bleibt aber an Bord
23.12.2025Zwar wird der mit 30. Juni 2026 auslaufende Vertrag mit dem Journalisten als freier Mitarbeiter nicht verlängert, aber El-Gawhary wird dennoch für den ORF im Einsatz sein.
Der Vertrag mit Nahost-Korrespondent Karim El-Gawhary (63) als freier Mitarbeiter wird vom ORF nicht verlängert werden. Aber: Der 63-Jährige werde über seinen bis Mitte 2026 laufenden Vertrag hinaus "weiterhin als klassischer Freelancer für den ORF aus und über Ägypten und den arabischen Raum berichten", heißt es seitens des Öffentlich-rechtlichen Senders.
Karim El-Gawhary gilt längst nicht mehr als unumstritten: Seine oftmals einseitigen Berichten über die Situation in Gaza sorgten immer wieder für Kritik. El-Gawhary bezeichnete etwa Israelis in Tweets konsequent als "Besatzer" und die Palästinenser als "Besetzte". Seit 2004 leitete der Deutsch-Ägypter auch das Nahostbüro des ORF in Kairo. Statt Kairo kündigte der ORF am Dienstag die Eröffnung eines neuen Nahost-Büros für Mitte 2026 an.
Neues Nahost-Büro Mitte 2026
Generaldirektor Roland Weißmann habe die zuständige Chefredaktion mit der entsprechenden Planung beauftragt, hieß es in einer Aussendung. Chefredakteurin Gabi Waldner-Pammesberger sagte dazu: "Wir werden in den kommenden Wochen mögliche Standorte sondieren und bis März 2026 ein entscheidungsreifes Konzept für eines der arabischen Länder im östlichen Mittelmeerraum vorlegen." Das neue Büro soll laut ORF Mitte des Jahres eröffnet werden und sukzessive die Aufgaben des Büros in Kairo übernehmen.
Die Neuregelung ist laut ORF ein "wesentlicher Schritt in der Weiterentwicklung seines Korrespondentennetzes und im Sinn eines aktiven Managements des sich vollziehenden Generationenwechsels, wie dies auch mit den jüngsten Personalentscheidungen in den ORF-Büros Belgrad/Kiew oder kürzlich in Budapest und in der Schweiz geschehen ist". El-Gawhary kündigte an, er werde "sicherlich auch danach in Österreich und Deutschland eine öffentliche Stimme über die arabische Welt bleiben".