Tod von Prammer

Faymann und Spindelegger tief betroffen

02.08.2014

Die weiteren Reaktionen zum Tod von Barbara Prammer.

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Tief betroffen vom Tod von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) am Samstag haben sich am Abend zahlreiche Wegbegleiter Prammers gezeigt. Der Zweite Nationalratspräsident Karlheinz Kopf (ÖVP) erklärte in einer Aussendung, Österreich verliere durch ihren Tod eine "große Staatsfrau und Persönlichkeit".

Bedeutende Sozialdemokratin
"Mit großem Respekt verneige ich mich aber nicht nur vor der Politikerin, sondern auch vor dem Menschen Barbara Prammer", so Kopf. Sie habe mit "großer Demut" ihre schwere Krankheit angenommen und ihr Amt mit großer Disziplin bis vor wenigen Wochen nahezu uneingeschränkt ausgeübt. "Persönlich bin ich der Verstorbenen für die jahrelange gute Zusammenarbeit in der Präsidialkonferenz und die sehr kollegiale und wertschätzende Zusammenarbeit im Präsidium des Nationalrats zu großem Dank verpflichtet", so der Zweite Nationalratspräsident.

Für Bundesratspräsidentin Ana Blatnik (SPÖ) hinterlässt Prammer eine "schmerzliche Lücke": "Prammer hat Herausragendes für den österreichischen Parlamentarismus und die Demokratie geleistet."

Auch der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ) sprach von einer "tapferen Frau, die trotz ihrer Erkrankung" eine Vielzahl von Terminen wahrgenommen hat: "Ich habe Barbara Prammer sehr gemocht und bin sehr traurig." FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache erklärte, Prammer habe als überzeugte Parlamentarierin stets auf die Würde des Hohen Hauses bedacht: "In diesem Geiste hat sie acht Jahre lang dieses Parlament geleitet und vertreten."

Sie trat für Miteinander ein
Betroffen zeigten sich auch die Grünen. Bundessprecherin Eva Glawischnig trauerte über eine "herausragende Persönlichkeit, eine glühende Demokratin und einen liebenswerten Menschen". Prammer sei "Vorbild, Vordenkerin und Vorkämpferin zugleich" gewesen, würdigte sie die Verstorbene. NEOS-Klubobmann Matthias Strolz erklärte, mit Prammer verliere das Parlament einen "bis zuletzt aufrecht kämpfenden Menschen, dem weit über die Parteigrenzen hinaus Respekt und Ankerkennung entgegengebracht wurde." Tief betroffen zeigte sich auch Team Stronach-Klubobfrau Kathrin Nachbaur: "Ich habe sie als Kämpferin kennengelernt - für Parlamentarismus, für die Frauen, für ihre Sozialdemokratie - und für das Leben. Leider hat sie diesen ihren Kampf nicht gewinnen können."

Der frühere Nationalratspräsident Andreas Khol hielt in einer Aussendung fest: "Barbara Prammer war eine mutige Frau, überzeugte Sozialdemokratin, initiative Frauenpolitikern und wirkkräftige Präsidentin des Nationalrates." Alle ihre Ämter habe sie initiativ gestaltet und das Gemeinsame vor das Trennende gestellt, so Khol. Auch Fritz Neugebauer, ehemaliger Zweiter Nationalratspräsident, war tief betroffen: "In der gemeinsamen fünfjährigen Tätigkeit im Nationalratspräsidium habe ich eine Politikerin kennengelernt, die das Haus außerordentlich gut geführt hat." ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka erklärte, man werde Prammer immer als Politikerin, die über die Parteigrenzen hinweg große Anerkennung und Respekt fand, in Erinnerung behalten. Wirtschaftsbund und Bauernbund drückten ebenfalls ihre tiefe Betroffenheit aus.

Fairer respektvoller Zugang
BZÖ-Chef Gerald Grosz kondolierte namens aller ehemaligen orangen Abgeordneten: "Barbara Prammer war der politische Konsens und sie hatte einen fairen und respektvollen Zugang zu allen politischen Gruppierungen. Trotz aller Auffassungsunterschiede in den täglichen politischen Debatten haben wir sie immer geschätzt."

Zahlreiche Reaktionen zu Prammers Tod langten auch aus den Bundesländern sowie von Organisationen ein. ÖGB-Präsident Erich Foglar zeigte sich zutiefst erschüttert: Ob es um die Gleichstellung der Frauen, die Weiterentwicklung der Demokratie oder den Kampf gegen Rassismus gegangen sei, Prammer sei ein "leuchtendes Beispiel für alle, die für ihre Überzeugungen eintreten", so Foglar.

"Hervorragende Persönlichkeit"
Rechnungshof-Präsident Josef Moser betonte, mit Prammer verliere Österreich eine "hervorragende Persönlichkeit, der Rechnungshof eine echte Partnerin für Transparenz und Kontrolle". Prammer habe ihr Amt immer objektiv und mit viel Einsatz wahrgenommen, so Moser.

Für die Anliegen der Caritas hatte Prammer immer ein offenes Ohr, erklärte Caritas-Präsident Michael Landau. Sie sei eine "wichtige und engagierte Stimme für Menschlichkeit und Toleranz" gewesen, so Landau.

Tief betroffen
Tief betroffen von der Nachricht zeigten sich auch der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband, der Bund sozialdemokratischer AkademikerInnen, Intellektueller und KünstlerInnen sowie die sozialdemokratische LSBTI (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle)-Organisation.

Der Wiener Bürgermeister und SPÖ-Landesparteichef Michael Häupl erklärte: "Mit Barbara Prammer verlieren wie eine große Kämpferin der sozialdemokratischen Bewegung." Sie habe sich stets für die Gleichstellung von Mann und Frau sowie für die Stärkung der Minderheitenrechte im Nationalrat ausgesprochen, so Häupl. Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) sprach ebenfalls von einer "Ausnahmepolitikerin", Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) von einer "guten Freundin" Kärntens.

Trauerbeflaggung
Der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) ordnete aus Respekt Trauerbeflaggung am niederösterreichischen Landhaus an: "Frau Präsidentin Prammer war immer um Konsens in der Politik über Parteigrenzen hinweg bemüht. Dafür gebührt ihr hohe Anerkennung." Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) lernte Prammer in verschiedenen politischen Funktionen "kennen und schätzen", sie sei stets um Ausgleich der politischen Interessen bemüht gewesen.

In allen Stellungnahmen wurde Prammers Familie Mitgefühl ausgesprochen.

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