Regierung

NEOS-Mann attackiert WKO wegen Gagen-Eklat: "Jedes Maß verloren!"

06.11.2025

Die 4,2-%-Gehaltserhöhung in der Wirtschaftskammer sorgt weiter für Wirbel - für den Chef der NEOS-Wirtschaftsorganisation ein dankbares Thema. 

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4,2 % - dann 2,1 - und dann doch wieder 4,25. Das Gagenplus in der Wirtschaftskammer sorgt seit Tagen für Politwirbel. Hatte die Kammer-Organisation zunächst alle Gehälter ab 1. 1. 2026 um 4,2 % anheben wollen, so sprach Kammerpräsident Harald Mahrer am Donnerstag ein "Machtwort" - die 4,2 % würden auf 2,1 % halbiert. Was Mahrer aber nicht gleich dazusagte: Tatsächlich ist die volle Gagenanhebung von 4,2 % nur ein halbes Jahr aufgeschoben. Das kostet für 2026 zwar tatsächlich nur die Hälfte - in der Folge laufen klarerweise aber die vollen Kosten an - und das auf Jahre hinaus.

Schon am Vormittag hatte der Wiener Industriechef Christian Pochtler von einer "Mogelpackung" gesprochen. Und auch Mahrer selbst kommt unter Beschuss: kommt er doch auf eine monatliche Entschädigung der Kammer von rund 15.000 Euro. Als Präsident der Nationalbank erhält er allerdings zusätzlich 88.000 Euro jährlich. Der Rechnungshof kündigte nun gegenüber dem ORF an, die Doppelbezüge und die Gebarung der Wirtschaftskammer zu prüfen.

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NEOS: "Kammer hat jedes Maß verloren"

Für Michael Bernhard, Chef der pinken Wirtschaftsorganisation UNOS, ein aufgelegter Elfmeter. Bei  Martin Thür in der ZiB sagte Bernhard: "Natürlich haben die Mitarbeiter Anspruch auf eine Lohnerhöhung. Aber die Wirtschaftskammer predigt für alle anderen moderate Gehaltsabschlüsse - und jetzt hätte sie hier eine Vorbildwirkung." Das sei "fatal" Immerhin arbeiten die Wirtschaftskammer-Mitarbeiter in einem geschützten Bereich, man habe hier "jedes Maß verloren". Immerhin zahle die Kammer ihren Mitarbeitern überdurchschnittliche Gehälter. "Wenn die Wirtschaftskammer mit 4,2 % ins Rennen geht, und andere Branchen nachziehen, könnte das die Inflation weiter anheizen" glaubt Bernhard. Immerhin habe die Kammer auch eine "gesamtstaatliche Verantwortung", zudem "stehen viele Unternehmen mit dem Rücken zur Wand".

Bernhard warf der Wirtschaftskammer vor "im Geld zu schwimmen", auch für die Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft trat er weiterhin ein. "Mit der ÖVP und der SPÖ war das nicht möglich". Jetzt sei aber der richtige Zeitpunkt 

 

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