Ex-Finanzminister

SPÖ-Urgestein Lacina fordert Vermögenssteuer

17.05.2025

In einem Interview mit Patrick Budgen im ORF sprach er sich für eine Vermögenssteuer aus – obwohl er sie selbst einst abschaffte. Seine Begründung: Die Rahmenbedingungen hätten sich geändert, heute sei eine gerechte Besteuerung großer Vermögen notwendig.

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Der ehemalige SPÖ-Finanzminister Ferdinand Lacina lobt seinen Nachfolger Markus Marterbauer als "richtigen Mann zur richtigen Zeit". In einem Interview mit Patrick Budgen im ORF sprach er sich für eine Vermögenssteuer aus – obwohl er sie selbst einst abschaffte. Damals habe es ganz andere Voraussetzungen gegeben, jetzt wäre eine faire Vermögenssteuer aber möglich.

"Ich glaube auch, dass es notwendig wäre, sowohl eine Vermögenssteuer als auch eine Erbschafts- und Schenkungssteuer für hohe Einkommen und für höchste Vermögen auch tatsächlich anzuwenden", so Lacina.

Die SPÖ hatte nicht auf die Einführung der Vermögenssteuer gepocht – das war für Lacina kein Fehler: "Ich glaube nicht, dass das ein Fehler war, sondern da gibt es ein Geben und Nehmen und das war sicherlich nicht durchsetzbar." Langfristig hält der Ex-Minister sie langfristig für unvermeidbar – besonders bei einer Wirtschaftskrise durch Trumps Zollpolitik.

Sparmaßnahmen & Kritik an Inflationsanpassungen

Die aktuellen Kürzungen bei Familien und Pensionen nannte Lacina "schmerzhaft", betonte aber die Notwendigkeit von Koalitionskompromissen. Kritisch sieht er die automatische Kopplung von Löhnen und Pensionen an die Inflation – dies führe zur "Versteinerung des Budgets". Stattdessen könne man auf Sachbezüge setzen: Etwa das zweite verpflichtende Kindergartenjahr finanzieren und dafür die Familienbeihilfe nicht zu erhöhen, sagt Lacina.

"Optik spielt eine große Rolle"

Bei der Frage, ob die Politik genug bei sich selbst spare, sagt der Ex-Minister, dass man da sicherlich "das eine oder andere machen könnte". Er verwies auf die Symbolwirkung: "Da, glaube ich, spielt die Optik eine sehr große Rolle. Da sollte man möglichst geschickt sein, was die Einrichtung des Büros betrifft und was den Dienstwagen betrifft." Er selbst habe damals als Staatssekretär einen günstigeren Dienstwagen geordert. "Der Chauffeur war dann das Gespött aller kleiner Kollegen und Kolleginnen. Aber ja, das ist eine Frage der Optik."

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