Grüne stürzten ab

Burgenland: SPÖ mit Fotofinish als Erste im Ziel

15.10.2017

SPÖ 261 Stimmen vor der ÖVP, FPÖ mit größtem Zuwachs auf 26 Prozent.

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© APA/HANS KLAUS TECHT
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Im Burgenland endete der Wahlsonntag mit einem Fotofinish, bei dem die SPÖ trotz Verlust von 4,4 Prozentpunkten als Erste durchs Ziel ging. Nur 261 Stimmen dahinter lag diesmal die ÖVP, die um sechs Prozentpunkte zulegte. Der verhältnismäßig höchste Zuwachs von 8,7 Prozentpunkten ließ die FPÖ auf 26 Prozent steigen. Die Grünen hingegen sackten von 6,8 auf 1,8 Prozent ab.

Die SPÖ erreichte nach dem vorläufigen Ergebnis im Burgenland 57.313 Stimmen bzw. 32,9 Prozent. Für die ÖVP votierten 57.052 (32,7 Prozent). Die Freiheitlichen erhielten 45.362 Stimmen (26 Prozent). 3.166 Wähler (-4,9 Prozentpunkte) gaben den Grünen die Stimme, die damit von den NEOS (4.737 Stimmen bzw. 2,7 Prozent) und der Liste Pilz (4.607 Stimmen bzw. 2,6 Prozent) überholt wurden. KPÖ (572 Stimmen), GILT (1.116 Stimmen) sowie die FLÖ (229 Stimmen) und Weiße (173 Stimmen) blieben unter einem Prozent.

Kein Minus bei FPÖ

In Eisenstadt verbuchte die ÖVP den größten Zuwachs (+7,1 Prozentpunkte) und kam auf 40,6 Prozent. Die SPÖ konnte in der Landeshauptstadt 1,4 Prozentpunkte zulegen und erreichte 24,9 Prozent. 20,3 Prozent (+5,3 Prozentpunkte) stimmten diesmal für die Freiheitlichen. Die Grünen verloren 8,5 Prozentpunkte und kamen auf 3,8 Prozent. Die NEOS blieben mit 4,7 Prozent (-1,3 Prozentpunkte) in der Landeshauptstadt deutlich über ihrem Landesergebnis. Die Liste Pilz kam auf Anhieb auf 4,2 Prozent. Die übrigen antretenden Parteien blieben zum Teil deutlich unter einem Prozent.

Betrachtet man Gewinne und Verluste der Parteien in den 171 Gemeinden des Burgenlandes, konnte die SPÖ diesmal nur in neun Orten verhältnismäßig zulegen. Fast umgekehrt lief es bei der ÖVP, die lediglich in acht Gemeinden Verluste einfuhr. Kein einziges Minus trübt hier die Bilanz der Freiheitlichen, die in allen Kommunen zulegen konnten. Den Grünen brachte der Wahlsonntag nur in zwei Gemeinden Zuwächse.

Ihr bestes Gemeinde-Ergebnis erreichte die SPÖ im Burgenland mit 67,6 Prozent in Tschanigraben, der kleinsten Gemeinde des Burgenlandes. ÖVP-Hochburg war Bildein mit 62,3 Prozent, obwohl die Volkspartei dort mit -4,55 Prozentpunkten den höchsten Verlust hinnehmen musste. Die Freiheitlichen erreichten in Kemeten mit 39,3 Prozent ihr bestes Ergebnis.

Große Verluste für Grüne

In den Bezirken Güssing, Jennersdorf und Oberwart erzielten die Freiheitlichen Zugewinne von über zehn Prozentpunkten. Im Bezirk Oberwart gab es in neun Gemeinden Zugewinne von mehr als zwölf Prozentpunkten. In Riedlingsdorf steigerte sich die FPÖ sogar um 15,4 Prozentpunkten, während die SPÖ 13,5 Prozentpunkte verlor.

Bitter lief es für die SPÖ in Inzenhof (Bezirk Güssing). Die Sozialdemokraten verloren dort 32,6 Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Nationalratswahl. Die ÖVP konnte hingegen 16,9 Prozentpunkte hinzugewinnen, die Freiheitlichen gewannen ebenfalls fast 20 Prozentpunkte hinzu. Einbußen gab es für die SPÖ auch in Frauenkirchen (Bezirk Neusiedl am See), der Heimatgemeinde von Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). Die Sozialdemokraten mussten dort ein Minus von rund 9,5 Prozentpunkten hinnehmen.

In Kukmirn (Bezirk Güssing) kam die Liste Pilz auf rund 3,8 Prozent, während die Grünen Einbußen von rund 3,8 Prozentpunkten hinnehmen mussten. In Bruckneudorf (Bezirk Neusiedl am See) und Neusiedl am See verloren die Grünen jeweils über neun Prozentpunkte.

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