ATV-Sechserrunde

"Elefanten-Streit" um Kern

02.10.2017

Diskussion der Kandidaten Sonntagabend auf ATV im Zeichen der jüngsten Enthüllungen

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© APA/GEORG HOCHMUTH
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Bei der Elefantenrunde der sechs Spitzenkandidaten Sonntagabend auf ATV wurden alle großen Themen von Steuern über Sicherheit und Europa bis zur Flüchtlingskrise diskutiert - im Vordergrund standen aber die jüngsten Enthüllungen, dass Ex-SP-Berater Tal Silberstein für das Dirty Campaigning mit gefakten Hetz-Facebookseiten gegen ÖVP-Chef Sebastian Kurz verantwortlich ist.

SPÖ-Kanzler Christian Kern zeigte sich selbst geschockt - er habe nichts gewusst - und versprach Aufklärung durch eine Taskforce. Er sieht sich und die SPÖ aber als "wesentliche Opfer", vermutet, dass auch andere Parteien ihre Finger ihm Spiel hatten.

Wer hat bezahlt? ÖVP-Spitzenkandidat Kurz griff an: "Ich glaube nicht, dass man den Tal Silberstein nach Österreich holt, ihn mit Meinungsumfragen beauftragt und er dann Dirty Campaigning betreibt, weil das sein privates Hobby ist. Ich würde gern wissen, wer das beauftragt und wer es bezahlt hat."

Strache: "Kern-Affäre." FPÖ-Chef Strache schoss sich voll auf Kern ein: Dass der SPÖ-Chef nichts von den Hetz-Seiten gewusst habe, "kauft niemand dem Herrn Kern ab"."Das ist keine Silberstein-Affäre mehr, das ist eine Kern-Affäre."

Die grüne Frontfrau Ulrike Lunacek will, dass noch vor der Wahl bekannt gemacht wird, woher das Geld für die Facebookseiten stammt.

"Schande." Peter Pilz zeigte sich zutiefst empört über das Niveau des Wahlkampfs: "Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Das ist eine Schande." Er forderte, schnell zu Sachthemen zu kommen.

Strache legte nach mit einem Vorschlag der besonderen Art für Kern: "Ich schlage vor, dass Sie Peter Pilz zum Chef Ihrer Taskforce machen. Dann besteht die Chance, dass wirklich alles aufgedeckt wird."

Neos-Chef Matthias Strolz brachte ins Spiel, wegen Affären wie dieser hätten die Neos ihre neue Bewegung gegründet: "Wir halten das alte System nicht mehr aus."

Kern an Kurz: "Woher wissen Sie das?" Gegen Schluss der Sendung ergriff Kern zum Thema Silberstein noch einmal die Initiative: Kurz habe gesagt, dass Silberstein ein Büro mit 12 Mitarbeitern in der Josefstadt hatte. "Mich würde interessieren, Herr Kurz, woher Sie das so genau wissen. Diese Zahl ist nirgends veröffentlicht worden. Ich habe das in der Werbepause überprüfen lassen", so der Kanzler. Irritation bei Kurz: "Ich habe mit Journalisten gesprochen, das ist eine Zahl, die kursiert." Er verbitte sich "Verschwörungstheorien".
 

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