Finales TV-Duell

Kern - Kurz: Persönliche Angriffe beim Duell

11.10.2017

Hart, aber nicht so giftig wie das letze Mal – das war das Duell Kern gegen Kurz.

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© APA/GEORG HOCHMUTH
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Es sollte der Höhepunkt des Wahlkampfes sein – doch dann kam der Silberstein-Skandal, und so ging es gestern im ORF-Talk Christian Kern gegen Sebastian Kurz wohl nicht um Platz 1 – sondern es war eher ein Scheidungsstreit – oder besser ein Rosenkrieg.

Kern versuchte, Kurz wiederholt ins Millionärs-Eck zu stellen – Kurz bezeichnete das wiederholt als Dirty Campaigning und warf Kern vor, die Unwahrheit zu sagen.

So richtig giftig wurde es diesmal allerdings nicht. Moderatorin Claudia Reiterer versuchte, ruhig und geduldig die Themen abzuarbeiten, und ließ wenig Raum für Untergriffe.

Kern schaffte es trotzdem einmal. „Ich werde nicht mit Ihnen Stimmen, ich demütige doch nicht die Alleinerzieherinnen“, wetterte Kern in der Schlussphase.

Kurz ließ sich nicht provozieren. Aber: Die Frage, ob eine neuerliche Koalition aus ÖVP und SPÖ möglich sei, redete er weg. es werde schon Rot-Blau verhandelt.

Voting: Wer war besser?

 
oe24.at-Voting: Zum Ende der Debatte lag Kurz klar vorne.

"Tal Silberstein ist im Gefängnis, Dirty Campaigning geht aber weiter"

Die besten Statements des finalen ORF-Duells.

FRAGE: Was muss ein Kanzler können?

Sebastian Kurz:
Ein Kanzler muss den Mut und Willen zu Veränderung haben. Was zu wenig vorhanden war, war der Wille, die Kraft und die Entschlossenheit.

Christan Kern:
Einer von uns wird nächster Regierungschef sein. Was uns unterscheidet: Ich bin durch Kreisky und Vranitzky geprägt, der immer auf die soziale Ausgewogenheit geschaut hat. Kurz hat Wolfgang Schüssel als Mentor und Vorbild. Da geht es um ­Sozialabbau und neue Uni-­Gebühren. davor warne ich.

Kurz:
Sie wollen mich als ­Vertreten der Reichen und ­Superreichen darstellen. Ich komme aus Meidling, einem Arbeiterbezirk, aus kleinen Verhältnissen. Es gibt Länder, die eine deutlich niedrigere Belastung haben als wir, wie etwa Deutschland. Dort gibt es auch Spitäler und Schulen.

Kern:
Ich verspreche nicht Milch und Honig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das, was die ÖVP verspricht, funktioniert. Etwa 700 Millionen im Gesundheitssystem. Ich will nicht, dass das Geld für Steuersenkung für Groß­unternehmer da ist – ich will das Geld im System haben.

Kurz:
Ich will untere Steuerklassen absenken. Die größte Herausforderung ist die Zuwanderung ins Sozialsystem.

Kern:
Sie verschleppen die Diskussion – und den Leuten einzureden, die 700 Millionen zur Steuersenkung zu ver­wenden. Einer ihrer Großspender müsste 1 Mio. Steuern zahlen und halbiert seine Steuer auf 500 Mio. Und jetzt kommt der Herr Kurz und will, dass dieser Mann gar keine Steuern mehr zahlt.

Kurz: Tal Silberstein ist im Gefängnis, aber das Dirty Campaigning geht weiter. Arbeiten Sie nicht mit Unwahrheiten. Ich gebe das Versprechen ab: Die erste Steuersenkung wird eine für kleine und mittlere Einkommen kommen – und einen Kinderbonus um 1.500 Euro. Ich habe auch Taferln da: Als Sie bei den ÖBB waren, sind die Vorstandsgehälter stärker gestiegen.

Kern:
In die Ecke des Konzernverstehers haben Sie sich gestellt. In Unternehmen werden Gehälter nach Erfolg bezahlt, das können Sie sich nicht vorstellen.

Hier finden Sie den Live-Ticker zum Nachlesen.

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