Wolfgang Fellner:

Das sagt Österreich

18.05.2011

Keine Zukunft für Europa mit neuen Grenzen

Zur Vollversion des Artikels
© oe24
Zur Vollversion des Artikels

Euro. Keine guten Tage für den Europa-Gedanken. Der Euro entpuppt sich mit dem Griechenland-Desaster endgültig als Fehlkons­truktion. Eine grandiose Idee, aber offensichtlich mangelhaft vorbereitet und nicht zu Ende gedacht.
Grenzen schließen. Jetzt droht auch noch der Traum vom offenen und grenzenlosen Europa zu platzen. Brüssel gestattet den Schengen-Mitgliedern de facto wieder, die Grenzen zu sperren. Frankreich und Italien sind aus Furcht vor Invasionen aus Nordafrika vorgeprescht, Dänemark wird – aus populistischen Gründen – die Grenze zu Deutschland schärfer kontrollieren. Absurd: An dieser Grenze wurde man schon vor Schengen immer nur durchgewunken.
Augenmaß. Österreich legt in dieser hysterischen Phase ein maßvolles Verhalten an den Tag. Die Ankündigung der Innenministerin, bei Bedarf wieder das Bundesheer (noch haben wir’s ja) an die Grenze zu schicken, klingt vernünftig.
Mag sein, dass es zeitweise nötig wird, die Grenzen wieder zu kon­trollieren – aber das gemeinsame Europa über Bord zu werfen, wäre fatal. Und dass wir künftig wieder an der italienischen Grenze stauen sollen, kann nur Hardcore-Blaue freuen.

Zur Vollversion des Artikels