Wolfgang Fellner:

Das sagt Österreich

24.07.2011

Der Terror von Oslo ist überall möglich

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© Reuters
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So nahe sind in Europa Erfolg und Katastrophe: Donnerstag beim EU-Gipfel Einigung auf die Rettung von Griechenland – Euro und Aktien steigen, der Aufschwung winkt als Chance ...
... Freitag in Oslo der Wahnsinn des Terrors. 91 Tote durch einen irren Killer. Europa scheint wehrlos zu sein gegen irre Extremisten – egal, ob sie religiöse oder rechte politische Fanatiker sind. Ein Irrer kann heute ganze Staaten als Geisel nehmen.
Das Massaker von Oslo zeigt: Das Böse ist täglich unter uns. Der 32-jährige Täter war auf den ersten Blick ein völlig „normaler“ Bürger. Ein Einzelgänger zwar, ein Waffennarr, ein Rechtsextremer. Aber all das macht noch lange keinen abscheulichen Massenmörder.
Der Täter von Oslo ist aber schon ein Symbol für die gefährlichen Trends unserer Welt: Krankhafter Hass gegen Ausländer (und Islam), den wir auch von unseren Plakatwänden kennen, steigert sich im Internet zu gefährlicher Terrorwut, findet Verbündete, Zuspruch. Das Web wird zum Nest des Terrors.
Dazu kommt eine immer gefährlichere Aggression gegen die Politiker, gegen Regierungen, gegen EU. Die Politik – gerade auch im emotional von der FPÖ aufgeheizten Österreich – muss mit ihren Worten endlich abrüsten.
Oslo ist überall. Wer hätte je gedacht, dass Norwegen zum Ziel grauenvollen Terrors wird? Deshalb müssen wir in Österreich gegen Gewalt vorsorgen.
In den Schulen. In der Politik. Gerade auch im Internet.
Der Terror von Oslo kann morgen genauso in Wien passieren. Nach dem heutigen Tag kann keiner sagen, man hätte das nicht rechtzeitig ahnen können

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