Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

27.09.2011

Gesundheits-Tipps von einem Schwerkranken

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© TZ ÖSTERREICH
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Aus Barack Obama spricht mittlerweile der Mut der Verzweiflung, wenn er die Europäer wegen ihres Krisen-Managements rügt. Irgendwie wirkt Obamas Kritik an Europas Schuldenpolitik so, als würde ein Cholera-Kranker einem Pest-Kranken ernsthaft Gesundheits-Tipps geben.

Die Wahrheit ist: Als Hoffnungsträger ist Obama gescheitert. Sein Haushaltsdefizit liegt bei 9,6 %, seine Arbeitslosenquote bei 9,1 %. Wenn kein Wunder geschieht, wird Obama mit dieser Bilanz in den USA im nächsten Jahr abgewählt werden.

Dass der Schulden-Weltmeister dem Schulden-Europameister Tipps für das richtige Sparen gibt, ist natürlich eine Provokation. Und lächerlich.

Leider hat Obama mit seiner Kritik aber recht. Die Sparmaßnahmen erfolgen viel zu langsam (in den USA sind sie völlig blockiert). Es wird nur tröpferlweise saniert. Die führenden Politiker in der EU sind tatsächlich „mutlos“ – wenn man Merkel, Sarkozy und Berlusconi (die alle vor der Abwahl stehen) beobachtet, kriegt man „Angst“ um die Zukunft.

So, wie die EU-Politik derzeit aussieht, kann jeder von uns die 3.000 Euro, mit denen er nun theoretisch haftet, vergessen. Das Geld wird von der EU verbrannt – und es wird nicht ausreichen, halb Europa und die Banken zu sanieren.

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