Feilschen in Berlin
ZIB-Hammer um Wladimir Putin: "Das ist die Gretchenfrage"
15.12.2025Verhandlungen in Berlin um die Zukunft der Ukraine. ORF-Korrespondent Andreas Pfeifer erklärt Armin Wolf in der ZIB2 die Gretchenfrage um Russlands Präsidenten Putin.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt eine Fortsetzung der Gespräche mit der US-Delegation an. Es gebe unterschiedliche Positionen bei Gebietsfragen, sagte Selenskyj am Montag in Berlin. Eigene Gebietsforderungen an die Ukraine würde Washington keine stellen. Die US-Delegation habe vielmehr russische Forderungen übermittelt, sagte Selenskyj auf die Frage, ob die USA fordert, dass sich die Ukraine auch aus Gebieten zurückziehe, die sie nach wie vor halte.
Wolf: "Warum sollte Putin zustimmen?"
Die Verhandlungen in Berlin um die Zukunft der Ukraine waren am Montag auch Thema in der ZIB2. ORF-Korrespondent Andreas Pfeifer erklärt Armin Wolf dabei die Gretchenfrage um Russlands Präsidenten Putin. Denn Wolf hatte gefragt: "Warum sollte Putin zustimmen?"
"Ja, das ist immer noch die unbeantwortete Gretchenfrage. Die beiden amerikanischen Unterhändler waren hier, um die russischen Forderungen vorzutragen - insbesondere den Verzicht auf den Donbas", sagt Pfeifer. Der russische Außenminister freut sich indes in Moskau darüber, "dass die amerikanischen Unterhändler die russischen Positionen verstanden haben."
Russisches Vermögen
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz appellierte am Montag an die EU-Staaten, bei dem Gipfel bis Donnerstag die Freigabe der eingefrorenen russischen Vermögenswerte zu beschließen. "Dies sendet an Moskau das klare Signal, dass eine Fortsetzung dieses Krieges für Moskau sinnlos ist", sagte Merz.
Er habe "an verschiedenen Stellen darauf hingewirkt", dass sich der EU-Gipfel am Donnerstag oder notfalls auch am Freitag darauf verständigen werde. Er halte dies "für eine Schlüsselfrage" mit Blick auf die Handlungsfähigkeit in der Europäischen Union.
"Wenn uns das nicht gelingt, dann wird die Handlungsfähigkeit dieser Europäischen Union über Jahre, wenn nicht über längere Zeit als nur kurz massiv beschädigt sein", betonte der Kanzler. "Und wir werden damit der Welt zeigen, dass wir in einer so entscheidenden Stunde unserer Geschichte nicht in der Lage sind, zusammenzustehen und zu handeln, um unsere eigene politische Ordnung auf diesem europäischen Kontinent gemeinsam zu verteidigen."