Zweiter Sitzplatz
Bei dieser Airline müssen Übergewichtige jetzt doppelt zahlen!
19.12.2025Enge Sitze, kaum Beinfreiheit: Flüge in der Economy Class sind eine Qual - vor allem auf Langstrecken. Doch die schmalen Sitze sind nicht nur für übergewichtige Passagiere unbequem, sondern auch für diejenigen, die neben ihnen sitzen müssen. Damit ist jetzt Schluss - zumindest bei einer Airline.
Die US-amerikanische Fluggesellschaft Southwest Airlines ging bislang vergleichsweise kulant mit diesem Thema um. Stark übergewichtigen Passagieren wurde häufig ohne zusätzliche Kosten ein zweiter Sitzplatz zur Verfügung gestellt, um eine angenehmere Reise zu ermöglichen. Das Vorgehen galt lange als besonders kundenfreundlich. Doch nun zieht die Airline die Zügel an: Wie die amerikanische Zeitung „New York Times“ berichtet, verschärft Southwest ihre bisherigen Regelungen deutlich.
Übergewichtige Passagiere zahlen ab Jänner doppelt
Für sehr übergewichtige Reisende wird das Fliegen mit Southwest Airlines damit künftig teurer. Ab dem 27. Jänner 2026 müssen Passagiere, die nicht vollständig in einen einzelnen Sitz passen, verpflichtend zwei Sitzplätze buchen – und diese auch selbst bezahlen.
Eine Rückerstattung der Kosten für den zusätzlichen Sitz ist künftig nur noch in Ausnahmefällen vorgesehen. Etwa dann, wenn der betreffende Flug nicht vollständig ausgebucht ist und beide Sitzplätze in derselben Tarifklasse erworben wurden. In allen anderen Fällen bleibt der Aufpreis bestehen.
Keine einheitlichen Regeln weltweit
Einheitliche internationale Vorschriften gibt es in diesem Bereich nicht. Maßgeblich sind meist Faktoren wie Sitzbreite, Armlehnen und die Länge des Sicherheitsgurts. Kann ein Passagier mit heruntergeklappten Armlehnen bequem sitzen und den Sicherheitsgurt schließen – gegebenenfalls mit einer Gurtverlängerung –, ist in der Regel nur ein Sitzplatz erforderlich. Ist dies nicht möglich, liegt die Entscheidung bei den jeweiligen Fluggesellschaften, ob ein zweiter Sitz verlangt wird.
Viele europäische Airlines sprechen in solchen Fällen lediglich eine Empfehlung aus, freiwillig zwei Sitzplätze zu buchen. Eine verbindliche Pflicht besteht jedoch nur selten.
Eine Ausnahme bildet Kanada: Dort gilt seit 2008 auf Inlandsflügen das Prinzip „Eine Person, ein Preis“. Fluggesellschaften dürfen keinen Aufpreis für einen zweiten Sitz verlangen. Diese Regelung soll dazu beitragen, Diskriminierung zu vermeiden und allen Passagieren eine gleichberechtigte Beförderung zu ermöglichen.