Strittige Szenen

Ärger beim FC Bayern trotz Cupsiegs

19.12.2012

Rummenigge poltert nach nicht gegebenem Treffer und roter Karte.

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Trotz des Einzuges ins Viertelfinale des deutschen Fußball-Cups hat es bei Bayern München nach dem letzten Pflichtspiel des Jahres am Dienstag in Augsburg (2:0) einigen Gesprächsstoff gegeben. Da waren ein nicht gegebenes Tor von Anatoli Timoschtschuk, dessen Schuss klar hinter der Linie aufkam, sowie eine Rote Karte für Franck Ribery wegen einer Tätlichkeit. Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge forderte, von einer Sperre des Franzosen abzusehen.

"Das war keine Rote Karte. Und ich erwarte da auch, dass man beim DFB entsprechend - genauso wie es die Lex Dortmund gegeben hat - einsieht, dass es keine Rote Karte war", erklärte Rummenigge. "Ich erwarte gleiches Recht für alle, wie es so schön heißt." Mit "Lex Dortmund" spielte der Bayern-Chef auf das Absehen von einer Sperre gegen Dortmund-Verteidiger Marcel Schmelzer an, der vor eineinhalb Wochen im Ligaspiel gegen Wolfsburg (2:3) fälschlicherweise wegen Handspiels vom Platz geflogen war.

Alaba konnte Ribery nicht mehr beruhigen
Während sich der damalige Schiedsrichter sogar für seine Fehlentscheidung entschuldigte, konnte Riberys Aktion aber durchaus als Tätlichkeit ausgelegt werden. Der 29-Jährige griff Gegenspieler Koo Ja-cheol kurz nach der Pause ins Gesicht. Der Südkoreaner hatte ihn allerdings dazu provoziert. Österreichs Fußballer des Jahres David Alaba kam nicht mehr rechtzeitig, um seinen Freund Ribery zu beruhigen.

Bayern-Trainer Jupp Heynckes bewertete den Ausschluss als "vertretbar". Ein derartiger Ausraster dürfe einem Klassespieler nicht passieren. "Ich kritisiere die Entscheidung des Schiris in keinem Fall." Durch den 2:0-Sieg tat sich Heynckes auch beim Phantomtor von Timoschtschuk leichter, dessen Lattenpendler vor der Pause von hinter der Linie ins Feld zurücksprang.

Heynckes: Vierter Schiri soll her
Statt der neuen Technologien, etwa Chip im Ball oder Torkamera, die zuletzt vom Weltverband FIFA getestet wurden, sprach sich Heynckes allerdings für einen einfacheren Lösungsansatz aus. "Ich habe immer gesagt, der vierte Mann (im Schiedsrichtergespann) soll nicht auf die Trainerbank achten, sondern einen Monitor haben", sagte der Bayern-Trainer. Dann könne er den Referee über Tor oder nicht Tor informieren. Heynckes: "Aber das werde ich wohl nicht mehr erleben."

 

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