Frank Stronach
"Austria weiß seit einem Jahr Bescheid"
09.01.2008
Frank Stronach ist derzeit in Kanada. ÖSTERREICH erreichte den Milliardär in Toronto. Er bestätigt seinen Ausstieg bei der Austria.
Seit Tagen wird bei der Austria über eine Exklusiv-Meldung in ÖSTERREICH diskutiert: Frank Stronach steigt als Hauptsponsor aus. Im Interview bestätigt er seinen endgültigen Abgang.
ÖSTERREICH: Warum machen Sie bei der Austria Ernst?
Frank
Stronach: Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Beim Klub weiß man seit
einem Jahr, dass ich nach dieser Saison aussteigen werde.
ÖSTERREICH: Aber bei der Austria will man es noch immer nicht glauben,
man hofft nach wie vor auf Ihre Millionen…
Stronach: Ich
werde definitiv nicht mehr als Hauptsponsor auftreten.
ÖSTERREICH: Heißt das auch: Für Sie ist das Kapitel Austria beendet?
Stronach:
Ich werde in der ersten Februar-Woche rüberkommen und mit allen reden. Aber
Hauptsponsor mache ich nicht mehr.
ÖSTERREICH: Dann schaut es für die Violetten aber nicht mehr rosig aus…
Stronach:
Ich werde versuchen, eine konstruktive Lösung zu finden. Ich will aber nicht
mehr alle Lasten auf meinen Schultern haben. Nochmals: Diese Hauptbeträge
werde ich nicht mehr zahlen.
ÖSTERREICH: Sie zahlen noch die Gehälter von Thomas Parits, Georg
Zellhofer und haben die Transferrechte für zwölf Austria-Stars. Was passiert
mit denen?
Stronach: Darüber müssen wir nach meiner Rückkehr
noch mit allen Beteiligten sprechen. Ich weiß es noch nicht.
ÖSTERREICH: Warum sind Sie so sauer auf die Austria?
Stronach:
Im Stadionprojekt Rothneusiedl hat sich nichts bewegt. Mehr will ich dazu
nicht sagen.
ÖSTERREICH: Verlassen Sie die Austria, um gar in Kärnten einzusteigen?
Stronach:
Da ist gar nichts dran. Auch habe ich nicht die Absicht, dort einzusteigen.
Kein Interesse.
ÖSTERREICH: Das heißt: Sie forcieren das Projekt mit dem
Regionalligaverein Wienerberg und Schwanenstadt?
Stronach: Ja.
Ich will mich ab sofort mehr auf den Jugendfußball konzentrieren, wir
brauchen Teams, wo meine Talente von der Akademie in Hollabrunn spielen
können. Ich werde dem Fußball konstruktiv helfen.
Interview: Wolfgang Ruiner/ÖSTERREICH