Bundesliga

Grödig siegt - Salzburg noch nicht Meister

21.03.2014

Rapid kann Angstgegner WAC besiegen - Sturm holt "Dreier"

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SK Rapid Wien - WAC Endstand 3:0 (1:0)
Wien, Hanappi-Stadion, 13.100 (richtig), SR Schüttengruber.
Tore: 1:0 (20.) Alar (Elfmeter), 2:0 (83.) Sabitzer, 3:0 (87.) Rnic (Eigentor)

Rapid hat sich am Samstag in der 28. Fußball-Bundesliga-Runde zum Ende des "WAC-Fluchs" gezittert. Die Hütteldorfer feierten gegen die Wolfsberger durch Treffer von Deni Alar (20./Elfer) und Marcel Sabitzer (83.) sowie ein Eigentor von Nemanja Rnic (87.) einen 3:0-Heimsieg, der weit härter erkämpft war, als das Ergebnis vermuten lässt.

Dennoch reichte es zum ersten vollen Erfolg gegen die Kärntner im achten Duell, außerdem verbesserten sich die Grün-Weißen dank der um einen Treffer besseren Tordifferenz als die Austria auf Platz drei.

Rapid siegt weiter
Zwar kam Rapid im Hanappi-Stadion zum zweiten Sieg binnen einer Woche, im Vergleich zum 1:0 gegen Ried ließ diesmal jedoch die Leistung über weite Strecken zu wünschen übrig. Erst in der Sturm-und Drangphase der Lavanttaler im Finish gelangen die erlösenden Tore.

Dabei erwischte Rapid einen guten Start: Thanos Petsos hatte bereits in der 9. Minute eine Top-Chance, agierte jedoch allein vor WAC-Goalie Christian Dobnik zu zögerlich. Danach passierte wenig, bis in der 20. Minute Schiedsrichter Manuel Schüttengruber auf den Plan trat. Nach einem Zweikampf von Guido Burgstaller und Dario Baldauf und einem Hinweis seines Assistenten Stefan Kühr gab der Unparteiische Elfmeter. Alar verwertete sicher und erzielte damit ausgerechnet gegen jenen Club sein erstes Tor im Hanappi-Stadion seit seinem Comeback, gegen den er vor gut zehn Monaten einen Achillessehnenriss erlitten hatte.

Führung war befreiend
Befreiende Wirkung hatte die Führung auf Rapid allerdings nicht, ganz im Gegenteil: Der WAC orientierte sich mehr nach vorne und wurde in der 27. Minute erstmals gefährlich, als Peter Zulj aus guter Position deutlich verzog. In der zweiten Hälfte erarbeiteten sich die Gäste dann eine deutliche Feldüberlegenheit, ohne jedoch Kapital daraus schlagen zu können.

Chancen zu einem Punktgewinn wären da gewesen: Manuel Kerhe verzog in der 73. Minute aus rund zehn Metern, zwei Minuten später köpfelte Joachim Standfest nach einem Eckball aus kurzer Distanz an die Stange. In der 79. Minute musste sich Rapid-Goalie Jan Novota bei einem Kopfball von Christian Falk per Faustabwehr auszeichnen.

In der Schlussphase nahm der WAC volles Risiko, eine dadurch entstehende Konterchance nützte Sabitzer zum 2:0 (83.). Vier Minuten später bedeutete ein Kopfball von Nemanja Rnic ins eigene Tor den Endstand.

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, M. Hofmann, Schrammel - Petsos, Dibon (75. Boskovic) - Burgstaller (64. Starkl), Alar (63. S. Hofmann), Sabitzer - Boyd
WAC: Dobnik - Standfest, Sollbauer, Rnic, Baldauf - Kerhe, Hüttenbrenner, Putsche (80. Segovia), P. Zulj (75. Schwendinger) - Falk, Jacobo (64. Seebacher)

Gelbe Karten: Alar, Petsos bzw. Rnic, R. Zulj, Hüttenbrenner, Standfest
Die Besten: Petsos, Sabitzer bzw. P. Zulj

 

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SV Ried - SV Grödig Endstand 1:4 (0:0)
Ried, Keine-Sorgen-Arena, 3.800, SR Grobelnik.
Tore: 0:1 (48.) Tomi, 0:2 (52.) Tomi, 0:3 (63.) Huspek, 0:4 (75.) Elsneg (Foul-Elfmeter), 1:4 (87.) Gartler

SV Grödig hat die Meisterkrönung von Salzburg zumindest um einen Tag verschoben. Der Aufsteiger gewann am Samstag in Ried mit 4:1 und "verkürzte" den Rückstand auf den überlegenen Bundesliga-Tabellenführer auf 24 Punkte. Schon mit einem Punkt im Heimspiel am Sonntag gegen Wr. Neustadt können die Roten Bullen aber ihren fünften Fußball-Meistertitel in der Red-Bull-Ära endgültig perfekt machen.

In Ried ging es aber weniger um den Salzburger Meistertitel, sondern vielmehr um wichtige Punkte im Duell zweier Europacup-Anwärter. Die holten die Grödiger vor allem dank eines Doppelpacks von Tomi, der die Gäste mit Treffern in der 48. und 52. Minute mit 2:0 in Führung brachte. Philipp Huspek (63.) und Dieter Elsneg per Elfmeter (75.) legten zum klaren Sieg nach. Ried-Verteidiger Bernhard Janeczek war kurz vor dem 0:1 ausgeschlossen worden (46.). Die Elf von Adi Hütter verteidigte dank des ersten Auswärtssiegs seit 23. November Rang zwei in der Tabelle vor den beiden ebenfalls siegreichen Wiener Clubs Austria und Rapid.

Rote Karte spielentscheidend
Die Mannschaften gingen zunächst flott zu Sache und fanden dort und da Chancen vor. In der 3. Minute traf Ried-Stürmer Gartler nach schöner Einzelaktion nur die Stange, auf der Gegenseite setzte Stefan Nutz einen Freistoß aus rund 20 Metern ans Lattenkreuz (8.). Danach allerdings wurde das Spiel zunehmend zweikampfbetont und zerfahren, lediglich Grödigs Fountas (21.) und der Rieder Sandro (30.) fanden vor der Pause noch gute Möglichkeiten für die Führung vor.

Die zweite Halbzeit startete dafür fulminant. Bereits 14 Sekunden nach Wiederanpfiff musste Janeczek mit Rot in die Kabine. Der Verteidiger rempelte als letzter Mann Dieter Elsneg knapp außerhalb des Strafraums von hinten um und wurde ausgeschlossen. Zwei Minuten später gelang Grödig die Vorentscheidung, als Tomi nach einem Eckball aus kurzer Distanz den Ball zur Führung über die Linie beförderte. Wenig später war der 29-jährige Spanier wieder zur Stelle. Bei einer Hereingabe des aus abseitsverdächtiger Position gestarteten Huspek missglückte der Rettungsversuch von Jan Zwischenbrugger, Tomi ließ sich auch diese Chance nicht nehmen.

Ried, dem sieben Spieler ausgefallen sind, fiel in der Defensive danach auseinander. Grödig fand einige hochkarätige Chancen. Huspek erhöhte nach einer schönen Aktion per Kopf zum 3:0 (63.), Elsneg verwertete einen Elfmeter nach Foul von Pichler an Huspek souverän zum 4:0 (75.). Gartler erzielte mit dem Außenrist noch den Rieder Ehrentreffer (87.).

Ried ist damit schon sechs Runden sieglos und hat wohl die Chance verspielt, sich über die Bundesliga für den Europacup zu qualifizieren. Die Innviertler liegen schon sieben Zähler hinter Rang drei, sind aber im Cup-Viertelfinale noch dabei.

Ried: Gebauer - Hinum, Janeczek, Pichler, A. Schicker - Zwischenbrugger, Schneider - Vastic (60. Perstaller), Oliva (68. Baumgartner), Sandro (58. Walch) - Gartler
Grödig: Fend - Handle, Tschernegg, Karner, Strobl (73. Hayden) - Nutz, M. Leitgeb (77. Perchtold) - Huspek, Fountas (38. Elsneg), Martschinko - Tomi

Rote Karte: Janeczek (46.)
Gelbe Karten: Hinum, Vastic, Pichler bzw. Fountas, Leitgeb, Tomi, Martschinko
Die Besten: Keiner bzw. Tomi, Huspek, Elsneg

 

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SK Sturm Graz - Wacker Innsbruck Endstand 3:1 (0:0)
Graz, UPC-Arena, 7.652, SR Lechner.
Tore: 1:0 (48.) Djuricin, 2:0 (65.) Wolf, 3:0 (87.) Djuricin, 3:1 (90.) Wallner

Der Knopf bei Sturm Graz ist geplatzt. Mit dem 3:1 (0:0)-Heimerfolg über Schlusslicht Wacker Innsbruck feierten die Steirer am Samstag in der 28. Runde der Fußball-Bundesliga den ersten Sieg im Jahr 2014 bzw. nach sechs Partien. Die Tore für die Milanic-Elf machten Marco Djuricin (48., 87.) und Patrick Wolf, Innsbrucks Ehrentreffer durch Roman Wallner in der Schlussminute kam zu spät.

Während sich Sturm wohl endgültig aller Abstiegssorgen entledigte, konnten sich die akut abstiegsbedrohten Tiroler neuerlich keine Luft verschaffen. Die Streiter-Elf ist nun schon zehn Matches und 14 Auswärtsspiele lang ohne Sieg, der Rückstand auf den Neunten, Admira Wacker, beträgt acht Runden vor dem Ende nach wie vor neun Zähler. Im direkten Duell der beiden Teams sind die Tiroler vor eigenem Publikum am Dienstag zum Siegen verdammt. Sturm zog punktemäßig zumindest bis zum Sonntag mit dem WAC und Wiener Neustadt gleich (je 32), kletterte drei Zähler hinter Ried auf Platz sechs.

45 Minuten lang war in der von 7.652 Zuschauern besuchten UPC-Arena allerdings nicht viel los. Ein von Taktik geprägtes Spiel hatte kaum Höhepunkte zu bieten, Torchancen waren mit einer Hand abzuzählen. Djuricin tankte sich in der 18. Minute von der Mittellinie bis in den Strafraum vor, fand dort aber in Safar seinen Meister. Der ungarische Schlussmann musste auch zehn Minuten darauf bei einem schönen Schuss von Florian Kainz aus 17 Metern eingreifen. Innsbruck wurde in der Offensive lediglich durch einen Bergmann-Schuss von der Strafraumgrenze am langen Eck vorbei auffällig (40.).

Erst nach dem Seitenwechsel nahm die Partie Fahrt auf, auch das schnelle Tor für die Hausherren trug dazu bei. Offenbacher jagte Ji-Parana kurz nach der Mittellinie den Ball ab, der nach schnellem Konter über Kainz und den wiedergenesenen Beichler wieder in die Mitte kam und dort aus wenigen Metern von Djuricin verwertet wurde (48.). Sturm übte von da an wesentlich mehr Druck aus, Kainz verfehlte wenig später nur um Zentimeter den Innsbrucker Kasten (56.). Wieder zehn Minuten darauf machten die Grazer - mit etwas Glück - den Sack zu: Wolfs geblockter Schuss prallte von Djokic zum Schützen zurück, der schließlich überlegt ins rechte Eck einnetzte (65.).

Für Innsbruck vergab Hinterseer aus zehn Metern am kurzen Eck vorbei eine brauchbare Möglichkeit auf den Anschlusstreffer (65.), im Finish machte Djuricin nach Beric-Vorlage mit einem Heber über Safar dann seinen Doppelpack perfekt (87.). Den schönsten, wenngleich bedeutungslosen Treffer des Abends erzielte Wallner mit einem Schlenzer aus 25 Metern ins lange Eck (90.).

Sturm: Gratzei - Todorovski, Madl, Vujadinovic, Hölzl - Schmerböck (46. Wolf), Offenbacher, Hadzic, F. Kainz - Djuricin (88. M. Weber), Beichler (79. Beric)
Wacker: Safar - Bergmann, Vucur, Djokic, Schilling - Piesinger, Ji-Parana - Schütz (61. Edomwonyi), Hinterseer (84. Gründler), Wernitznig (72. Milosevic) - Wallner

Gelbe Karten: Todorovski, Hadzic, Wolf, Madl bzw. Schilling, Edomwonyi
Die Besten: Djuricin, Wolf bzw. Safar

 

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