Fifa-Gala in Zürich

Cristiano Ronaldo ist Weltfußballer des Jahres 08

12.01.2009

Der weltbeste Fußballer des Jahres 2008 ist Cristiano Ronaldo. Die Fifa wählte den Star aus Portugal zum besten Kicker bei der Gala in Zürich.

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Manchester Uniteds Superstar Cristiano Ronaldo ist am Montag im Züricher Opernhaus als Weltfußballer des Jahres 2008 ausgezeichnet worden. Der 23-Jährige setzte sich in der vom Fußball-Weltverband (FIFA) seit 1991 unter den Nationaltrainern und Teamkapitänen durchgeführten Wahl mit 935 Punkten vor Lionel Messi (678) und Fernando Torres (203) durch. Ronaldo ist erst der zweite Portugiese nach Luis Figo (2001), dem dies Ehre zu Teil wurde. Bei den Frauen setzte sich zum dritten Mal in Serie die Brasilianerin Marta durch.

 

42 Tore in 49 Spielen
Mit Ronaldo machte damit der große Favorit das Rennen. Der dribbelstarke Ausnahmekönner hatte ManU im Vorjahr zum Meistertitel, Champions-League-Gewinn und dem Club-WM-Titel geschossen. In 49 Spielen brachte es der Frauenschwarm in der vergangenen Saison auf 42 Tore (31 davon alleine in der Premier League). Durch diese hervorragende Bilanz war es auch nicht verwunderlich, dass der portugiesische Teamspieler schon im Vorhinein einige Male betont hatte, dass er 2008 mehr als alle anderen erreicht habe und daher der verdiente Sieger sei.

Dank an verstorbenen Vater
Nach der Übergabe des Pokals durch Pele dankte Ronaldo Freunden, der Familie, darunter seinem verstorbenen Vater und auch seinen Teamkollegen von United und dem Nationalteam. "Sie sind für diesen Preis mitverantwortlich", sagte der amtierende Weltfußballer des Jahres. "Es ist unglaublich, dass ich diesen Preis gewinnen darf, es ist ein ganz besonderer Moment in meinem Leben, mir ist noch nichts viel Überwältigenderer passiert", fügte der sichtlich gerührte Flügelspieler hinzu.

Trotz eines "großartigen" vergangenen Jahres, das nur das Viertelfinal-Aus mit Portugal bei der EURO (2:3 gegen Deutschland) trübte, ist der Erfolgshunger von Europas Fußballer des Jahres noch nicht gestillt. "Ich möchte mich weiterentwickeln und immer besser werden - auch wenn das sehr schwer zu erreichen ist. Ich bin unglaublich ehrgeizig", erklärte der ManU-Star.

Zweitjüngster Weltfußballer
Ronaldo, der im Vorjahr noch knapp hinter Kaka und Messi auf Rang drei gelandet war, holte damit als vierter Spieler in Serie nach dem Titel des europäischen "Fußballer des Jahres" für das selbe Jahr auch die globale Krone. Nach seinem brasilianischen Namensvetter Ronaldo (20 Jahre/1996) ist der 23-Jährige der zweitjüngste Weltfußballer des Jahres. Bei der 18. Auflage konnte zudem erstmals ein Profi die FIFA-Wahl gewinnen, der nicht für einen Verein in Spanien oder Italien spielt.

Messi Platz 2
Barcelonas Jungstar Messi musste sich wie im Vorjahr mit Rang zwei begnügen, der Sieg dürfte allerdings nur noch eine Frage der Zeit sein. Der trickreiche 21-Jährige führte Argentiniens Team zum Olympiasieg und hat auch einen großen Anteil am derzeitigen Höhenflug des spanischen Tabellenführers. Mit Respektabstand folgten hinter Messi Europameister Torres (203) sowie Vorjahressieger Kaka (183) und Barca-Teamkollege Xavi (155).

 

Als Weltfußballerin des Jahres wurde wie 2006 und 2007 die Brasilianerin Marta (1.002 Punkte) ausgezeichnet. Die technisch starke 22-Jährige, die in die US-Profiliga WPS zu den Los Angeles Lakers wechselt, verwies die Deutsche Birgit Prinz (328), ihre Landsfrau Cristiane (275), die deutsche Torfrau Nadine Angerer (198) und die Engländerin Kelly Smith (150) auf die Plätze. "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich möchte Gott danken für diese Auszeichnung und dafür, dass ich diese großartigen Momente erleben darf", sagte Marta.

Über den diesmal erstmals vergebenen Entwicklungspreis durfte sich der Fußballverband Palästinas freuen, der Fair-Play-Award ging an die Verbände von Armenien und der Türkei, der Presidential-Award an den Frauen-Fußball generell für seine weltweite starke Entwicklung.

Die bisherigen Sieger der FIFA-Wahl zum "Weltfußballer des Jahres":

1991: Lothar Matthäus (GER)
1992: Marco van Basten (NED)
1993: Roberto Baggio (ITA)
1994: Romario (BRA)
1995: George Weah (LBR)
1996: Ronaldo (BRA)
1997: Ronaldo (BRA)
1998: Zinedine Zidane (FRA)
1999: Rivaldo (BRA)
2000: Zinedine Zidane (FRA)
2001: Luis Figo (POR)
2002: Ronaldo (BRA)
2003: Zinedine Zidane (FRA)
2004: Ronaldinho (BRA)
2005: Ronaldinho (BRA)
2006: Fabio Cannavaro (ITA)
2007: Kaka (BRA)
2008: Cristiano Ronaldo (POR)

Fotos: (c) Reuters, APA

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