0:1-Pleite gegen Austria

Derby: Pacult blitzt mit Vennegoor-Bluff ab

13.09.2010


Der neue Stürmer stand überraschend in der Startelf.

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Beide Trainer mussten kurzfristig umstellen. Bei Rapid meldete sich Pehlivan verletzt, allerdings erst lang nach dem Abschlusstraining. Coach Pacult dazu: „Ein Zustand, der mir gar nicht gefällt.“ Bei der Austria zog sich Goalie Heinz Lindner im Abschlusstraining eine Oberschenkelverletzung zu. Statt ihm feierte Almer sein Saison-Debüt. Und bekam ordentlich zu tun.

Denn in den ersten Minuten spielte nur eine Mannschaft, und das war Rapid. Nuhiu – er stürmte neben Neuzugang Vennegoor of Hesselink – mit der ersten Chance nach nicht einmal zwei Minuten. Nur hauchdünn am langen Eck vorbei. Gleich danach setzte Nuhiu einen Kopfball knapp über die Latte (4.).

Rapid klar überlegen, erste Austria-Chance: Minute 25
Die Austria ließ sich viel zu weit hinten rein drängen, kam kaum über die Mittellinie. Auch die taktische Variante, mit Linksfuß Liendl über rechts zu kommen, fruchtete nicht. Junuzovic war die fehlende Matchpraxis deutlich anzumerken. Erst in Minute 25 kamen die Violetten erstmals gefährlich vors Rapid-Tor. Aber Goalie Hedl konnt nach Junuzovic-Freistoß gerade noch vor Linz klären (25.).

Die Gäste ab sofort mit mehr Mut zur Offensive. Junuzovic bereitete Hedl mit einem 30-Meter-Schuss einige Mühe (34.). Rapid hatte zwar mehr vom Spiel, fand mit den zwei Sturmriesen aber nicht das Rezept, um die Austria-Abwehr zu knacken.

Linz trifft zum 1:0 – Austria kann doch noch gewinnen
Auch nach der Pause konnte Rapid seine Überlegenheit nicht in Torchancen ummünzen. Und das wurde bestraft. Baumgartlinger mit der Hereingabe, Linz völlig frei vor Hedl – 1:0 (63.). Die Rapid-Abwehr hatte auf Abseits gespielt. Nur Dober hielt ein Nickerchen, der Treffer war korrekt. Für Linz war es bereits das sechste Derby-Tor. Und Rapid-Coach Pacult war stinksauer auf Dober: „Er hat geschlafen. Natürlich ist es bitter für den Trainer, wenn man ihm immer wieder die Chance gibt.“

Für die Austria ging es um mehr. In der Liga war man seit vier Spielen ohne Sieg, im Hanappi-Stadion gar seit sechs Jahren. Aber noch musste man die Rapid-Viertelstunde überstehen. Das gelang, da Joker Salihi um Millimeter am Ball vorbei rutschte (87.) und Trimmel verzog (92.).

Die Austria schoss sich beim Erzrivalen aus der Krise. Und Rapid verpatzte die Generalprobe für die Europa-League-Partie in Porto.

Vennegoor-Bluff brachte nichts
Pacult hatte wieder mal geblufft: Neuzugang Jan Vennegoor of Hesselink (31) stand in der Startelf, obwohl PP am Freitag beteuert hatte: „Seine Einsatzchance ist klein ...“

Gestern aber zauberte Pacult den Giraffen-Sturm aus dem Hut: Vennegoor (1,92 Meter) an der Seite von Atdhe Nuhiu (1,97 Meter). Der Gefährlichere von beiden – Nuhiu! Der gebürtige Kosovo-Albaner hatte in der 2., 4. und 7. Minute gleich drei gute Torchancen, scheiterte jedoch ebenso oft.

Nuhiu Favorit auf Porto-Startelf
Und Vennegoor? Der Holländer hatte keine Bindung zu den Nebenleuten und wirkte auch nicht sonderlich spritzig. Pacult hatte schon am Freitag angekündigt: „Er wird wohl noch einige Zeit brauchen.“ Und Matchpraxis! Die bekam der frühere Teamspieler (19 Mal für Oranje) zumindest gestern. Bis zur 59. Minute – da musste er für Hamdi Salihi Platz machen. Und die Rapid-Fans? Verabschiedeten Vennegoor mit verhaltenem Applaus. Der Albaner wurde mit „Salihi“-Sprechchören begrüßt ...

Ob Vennegoor auch am kommenden Donnerstag beim FC Porto in der Startelf stehen wird? Da dürfte Pacult wieder auf sein Europacup-erprobtes 4-5-1 setzen. Favorit auf den einzigen Angreifer-Job ist nach den gestrigen Eindrücken Nuhiu. „Nutschi“ hatte auch schon in Birmingham stark gespielt.

Autoren: R. Heßbrügge/P. Gutmayer

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