Internationale Testspiele

Deutsche proben für ÖFB-Kracher

14.08.2013

Deutsche gegen Paraguay. England kracht auf Schottland. Italien empfängt Argentinien.

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Der Sommer in Deutschland ist (vorerst) zu Ende. Bei herbstlichem Wetter mit Regenschauern und Windböen bereitete sich unser nächster WM-Quali -Gegner (am 6. September in München) auf das heutige Testspiel gegen Paraguay vor.

Die wohl spannendste Frage vor dem Match: Knackt Deutschlands Torjäger Miroslav Klose endlich den Tor-Rekord von Gerd Müller? Zur 39 Jahre alten Bestmarke des „Bombers“ (68 Tore im A-Team) fehlt dem Lazio-Stürmer (67 Treffer) noch genau ein Treffer. Klose und der zweite Italien-Legionär Mario Gomez (AC Florenz) dürfen heute wohl jeweils eine Halbzeit stürmen.

Löw muss vier Stars ersetzen – zwei wackeln
Nicht dabei sind die Bayern-Stars Mario Götze, Bastian Schweinsteiger und Toni Kroos. Alle drei haben Trainingsrückstand. Löw muss auch auf Schalkes Shootingstar Julian Draxler (Achillessehnenprellung) verzichten. Fragezeichen stehen noch hinter den Dortmundern Ilkay Gündogan (Rückenprobleme) und Marco Reus (fiebrige Grippe).

Für den ÖFB ist heute übrigens Scout Heimo Kump live vor Ort. Der dürfte allerdings eine ganz andere Startelf sehen als jene, die im September gegen Österreich aufläuft. Dann sollen Götze, Schweinsteiger, Draxler, Kroos, Reus und Gündogan wieder fit sein.

DFB-Teamchef Jogi Löw: „Paraguay ist nur ein Test, um uns wieder einzuspielen. Einige Spieler habe ich länger nicht gesehen.“

Italien und Argentinien im Zeichen des Papstes
Das Aufeinandertreffen von Italien und Argentinien am Mittwochabend hat Papst Franziskus in ein Dilemma gestürzt. "Zum Glück ist es nur ein Freundschaftsspiel. So sei es denn auch wirklich, wenn ich bitten darf!", sagte der bekennende Fußball-Fan aus Buenos Aires bei einer Audienz der beiden Mannschaften am Vortag im Vatikan. Für die beiden Weltmeister ist es der erste Vergleich seit zwölf Jahren. 2001 siegten die Südamerikaner in Rom mit 2:1.

 Für Italiens Teamchef Cesare Prandelli ist die Partie gegen Argentinien eine besondere. Prandelli hatte das zu Ehren des Pontifex ausgetragene Testspiel selbst initiiert. Die Audienz beim Papst sah der tief gläubige 55-Jährige als eigentliches Highlight. "Wir spielen Fußball jeden Tag, jede Woche. Aber den Papst besuchst du nur einmal im Leben", sagte Prandelli, der diesbezüglich nicht einer Meinung mit Mario Balotelli war. Für den Angreifer vom AC Milan stand immerhin der WM-Test im Vordergrund. Zum Duell Balotelli - Messi wird es übrigens nicht kommen. Beide Superstars mussten bereits gestern verletzt, bzw. angeschlagen die Segel streichen. Messi leidet an einer Zerrung, Balotelli zwickt's im Knie.

Bruderduell auf der Insel
England spielt im Rahmen der Feierlichkeiten zum 150. Geburtstag des englischen Fußballverbandes (FA) im Klassiker gegen Schottland. Erstmals seit 14 Jahren treffen die beiden Teams von der Insel aufeinander, Spielort ist das weite Wembley-Oval. Im Mittelpunkt des englischen Interesses stand vor der Partie die Personalie Wayne Rooney.

Der wechselwillige Stürmer von Manchester United soll gegen die Schotten einlaufen, nachdem er am Wochenende beim Sieg der "Red Devils" im Community Shield wegen einer Schulterverletzung nicht einmal im Aufgebot gestanden war. Rooney trainierte am Montag bei den "Three Lions" aber als sei nie etwas gewesen.

Letztes Duell liegt 14 Jahre zurück
Der bisher letzte Vergleich fand im Play-off der EM-Qualifikation 1999 in London statt und endete mit einem 1:0 der Schotten. England hatte zuvor allerdings auswärts 2:0 gewonnen und zitterte sich damit zur Endrunde. Auch wenn die besondere Rivalität verflogen scheint, war sich zumindest Schottlands Shaun Maloney sicher, dass eine Menge Patriotismus im Spiel sein wird. "Es ist zwar nur ein Test, aber es bedeutet die Welt für uns", erklärte der Wigan-Stürmer.

Englands Roy Hodgson hatte ganz andere Probleme. "Was mich mehr interessiert als die Rivalität, ist unsere Leistung", sagte der Teamchef. Während die Schotten in der WM-Qualifikation die Teilnahme in Brasilien 2014 schon verspielt haben, geht es für ihn und seine Spieler noch um alles. Im September stehen wichtige Partien gegen Moldawien und in der Ukraine auf dem Programm.

Eidgenossen müssen Neymar stoppen
Die Schweiz freut sich insbesondere auf Neymar. "Es ist für jeden Spieler von uns eine Riesenmotivation, ihn stoppen zu können", sagte der eidgenössische Teamchef Ottmar Hitzfeld vor dem Aufeinandertreffen seiner Elf mit dem Neo-Star des FC Barcelona. Zum achten Mal spielen die Schweizer gegen Brasilien - und erst einmal gingen sie als Sieger vom Platz. 1989 siegte die Schweiz in Basel dank eines Elfer-Tores von Kubilay Türkyilmaz mit 1:0.

Für Hitzfeld ist ein erneuter Coup gegen Brasiliens zuletzt beim heimischen Confed-Cup erfolgreiches Star-Ensemble keine Utopie. "Wir haben ein Heimspiel. Und wenn man zu einer WM nach Brasilien will und dort bestehen, dann müssen wir auch versuchen, Brasilien in der Schweiz besiegen zu können", erklärte der 64-Jährige.

 

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