Frankreich hat sich zur WM gemogelt

Die „Grande Nation“ hat im Fußball schon viel bessere Zeiten erlebt. Nur mit viel Glück sind die Franzosen bei der WM mit dabei. Im Play-off-Spiel gegen Irland gab es ja das klare Handspiel von Thierry Henry. Ich bin gespannt, wie sie die Nachwirkungen der ungerechten Qualifikation verarbeitet haben. Gleichzeitig weiß man schon jetzt, dass Teamchef Raymond Domenech nach der WM Geschichte ist.

Neue Ära
Fakt ist, dass die Mannschaft befreit aufspielen kann. Es ist der Aufbruch in eine komplett neue Ära. Ich traue Frankreich einiges zu, sehe es im Viertel­finale. Die Mannschaft hat sicher großes Potenzial, nur muss sie wieder eine Gemeinschaft werden, wie es unter der Zeit von Zidane der Fall war. Aber so richtig stark waren die Franzosen zuletzt bei der WM 1998 und der EM 2000.

Franzosen müssen wieder eine Gemeinschaft werden
Trotzdem können sie es sich leisten, auf Granaten wie Benzema, Vieira, Makelele und Nasri zu verzichten. Frankreich hat vor allem ein Klasseangebot an Stürmern. Henry, der zuletzt bei FC Barcelona nicht erste Wahl war, wird wissen, dass es eine seiner letzten Großveranstaltungen ist. Er wird versuchen, alles zu geben. Viel erwarte ich mir aber von Ribéry. Nachdem er im Champions-League-Finale nicht spielen durfte und seinen Vertrag mit den Bayern verlängert hat, könnte er für die Franzosen zur großen Schlüsselfigur werden. Er kann vor allem im Angriffsspiel immer wieder für Überraschungsmomente sorgen. Er ist ein Superdribbler, quirlig und hat eine unglaubliche Ausdauer.

Ribéry, aber auch Henry und Anelka können Spiele im Alleingang entscheiden. Frankreich hofft auf sie.

Der 23 Mann-Kader von Frankreich