Blamage

Austria verliert in Kasachstan mit 0:1

16.07.2008

Blamage für die Violetten vom Verteilerkreis. Die Wiener Austria verlor gegen Tobol mit 0:1 und bangt nun um den Einzug in die nächste Runde.

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© APA/ Hochmuth
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Tobol - Austria Wien 1:0 (0:0)
Die Wiener Austria ist mit einer blamablen 0:1-Niederlage gegen den kasachischen Cupsieger Tobol Kostanaj in die Qualifikation für den Fußball-UEFA-Cup gestartet. Die Elf von Karl Daxbacher lieferte im Erstrunden-Hinspiel vor rund 7.000 Zuschauern am Donnerstag eine matte Vorstellung ab, die Favoritner mussten mit dem Resultat letztlich sogar zufrieden sein.

Den entscheidenden Treffer erzielte in der 58. Minute der moldawische Legionär in den Reihen der Kasachen, Alexander Golban. In beiden Hälften wurde den Gastgebern je ein Treffer wegen Abseits aberkannt. Gelegenheit zur Revanche bietet sich der Austria im Rückspiel am 31. Juli in Wien.

Sun Xiang musste auf die Bank
Coach Daxbacher hatte im Vergleich zum letzten Bundesliga-Auftritt (1:1 gegen Kapfenberg) mehrere Umstellungen vorgenommen: Für Sun Xiang, den chinesischen Pechvogel mit Startschwierigkeiten, stand in der linken Defensive Troyansky erstmals seit Dezember 2007 am Platz. Im defensiven Mittelfeld wiederum debütierte anstelle Hattenbergers überraschend der 17-jährige Aleksandar Dragovic, der erst am vergangenen Sonntag in Kapfenberg in der 75. Minute sein Bundesliga-Debüt gegeben hatte.

Die Austria startete unter den Augen von 50 mitgereisten Fans ambitioniert und dominierte auch die erste halbe Stunde klar. Standfest gab in der 7. Minute einen ersten Warnschuss aus 25 Metern ab, Krammer kam kurz darauf nach einer Acimovic-Vorlage nur etwas zu spät (8.). Der violette Chancenreigen setzte sich vorerst fort, Bak brachte dank eines Fehlers von Goalie Petuchow aus spitzem Winkel einen Kopfball an, den Tarasenko auf der Linie entschärfen konnte (22.).

Okotie-Weitschuss weckt Tobol
Ein Okotie-Weitschuss in der 31. Minute markierte zugleich die Trendwende im Spiel, das schließlich die Gastgeber, die 2003 im UI-Cup von Pasching schachmatt gesetzt worden waren, großteils dominierten. Im Gegenstoß schloss Schumaskaljew eine flotte Aktion mit einem Treffer ab, der wegen Abseits aber aberkannt wurde. In der Folge fanden A. Petuchow (37.), Mukanow und Charabara (beide 43.) vor dem Seitenwechsel noch Gelegenheiten vor.

Die Austria begann die zweite Hälfte passenderweise mit einem Fehlpass zum Gegner, 13 Minuten später hatten die Veilchen bereits das folgenschwere Gegentor kassiert: Einen Freistoß nach einem etwas unglücklichen Handspiel Troyanskys nahe der Outlinie nutzten die Kasachen perfekt, der zentral postierte Golban stieg hoch und köpfelte unhaltbar für Safar ein (58.).

Bemüht, aber unharmonisch
Die bemühte, aber sichtlich unharmonische Austria verhedderte sich in Einzelaktionen. Entweder verdribbelte sich Bazina, brachte ein Foul den Angriff zum erliegen oder waren die Eckbälle ungenau angetragen. Vor dem Gegentreffer hatte Standfest den Tobol-Schlussmann geprüft und Troyansky aus 17 Metern übers Tor geschossen (beide 53.) - die einzigen violetten Chancen in den zweiten 45 Minuten.

Nachdem Sun Xiang in der 70. Minute für Netzer gekommen war, rückte Acimovic ins Zentrum, auch der etwas offensiveren Variante blieb aber der Erfolg versagt. Im Gegenteil kam Tobol in der 80. Minute zu einem weiteren Treffer, der wegen Abseits aber erneut nicht regelkonform war. Am Spielgeschehen änderte sich bis zum Schlusspfiff nichts: Die Wiener, denen die erstmals getragenen orangenen Auswärtsdressen kein Glück brachten, agierten zu harmlos, Kostanaj verwaltete seinen Vorsprung schließlich mit Erfolg.

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Karl Daxbacher (Austria-Trainer)
"Die ersten 20 Minuten waren in Ordnung, nach der 30. sind wir geschwommen. Dann hat Tobol aus unseren Fehlern ins Spiel gefunden. Vorne ist nicht viel gegangen, es fehlt auch an Klasse."

Franz Schiemer (Austria-Verteidiger)
"Wir waren so schlecht wie in den ersten zwei Bundesligaspielen. Schließlich war das 0:1 verdient, auch wenn es nicht unglücklich war (An,./in Bezug auf Troyanskys Handspiel, das zum Freistoß führte). Wir sind momentan einfach richtig schlecht, jeder muss sich an der eigenen Nase packen. Von ihrer Spielstärke her ist es so, dass wir sie schlagen können. Wir haben schon gewusst, dass sie keine schlechte Mannschaft haben."

Aleksandar Dragovic (Austria-Mittelfeldspieler und Debütant in der Startelf)
"Die Niederlage tut weh. Wir haben relativ gut begonnen, aber die Eigenfehler haben uns aus dem Spiel gebracht."

Markus Kraetschmer (Austria-Manager)
"Unglaublich, das ist eine Riesenblamage. Ohne Einsatz und Willen, so darf man sich nicht präsentieren. Das einzig Positive ist, dass wir Chancen im Rückspiel haben."

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