"Reine Intrige"

Hannes Kartnig schlägt zurück

24.11.2006

Die Vorwürfe der Finanzbehörde lassen Hannes Kartnig zittern. Im Interview mit ÖSTERREICH wehrt sich Sturms Ex-Präsident.

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ÖSTERREICH: Herr Kartnig, wie werden Sie gegen die Anschuldigungen vorgehen?
Hannes Kartnig: Das lasse ich mit mir nicht machen. Ich hab eine Strafanzeige gegen Unbekannt gemacht. Es ist unglaublich, aber da hat jemand von der Finanzbehörde die Unterlagen rausgegeben. So etwas darf doch nicht passieren. Da gibt es eine undichte Stelle, das ist jetzt auch klar. Ich kann mir sogar vorstellen, dass es sich dabei um einen fingierten Bericht handelt.

ÖSTERREICH: Was ist dran an den Vorwürfen?
Kartnig: Die G’schichten stimmen nicht. Ich hab bei der Finanz sämtliche Geldflüsse dargelegt. Alles lässt sich nachverfolgen. Ich hoffe, der Gutachter kann alles richtig zuordnen. Aber sie wollen es anscheinend nicht verstehen. Das Ganze ist eine bösartige Intrige gegen mich. Man will mich umbringen. Es ist eine gezielte Aktion gegen meine Person.

ÖSTERREICH: Wer will Sie vernichten?
Kartnig: Ich kann auch nur Vermutungen anstellen. Es sind Ex-Vorstandsmitglieder, die Leute dafür anheuern. Ich will keine Namen nennen, da ich mir nicht hundertprozentig sicher bin. Aber da werden auch Leute dabei sein, die bei den ganzen Erfolgen mitgefeiert haben und mir jetzt das Hackl ins Kreuz schmeißen.

ÖSTERREICH: Haben Sie Sturmgelder zur Begleichung von Spielschulden im Casino verwendet?
Kartnig: Wenn schon, bitteschön, dann privates Geld. Die Summen sind völlig aus der Luft gegriffen. Hochgerechnet auf die letzten zehn Jahre war es vielleicht so viel, aber nie und nimmer in einem Jahr – und es war schon gar kein Sturm-Geld.

ÖSTERREICH: Sie haben sich den Rolls Royce also nicht aus der Klubkassa gegönnt?
Kartnig: Dazu sag ich überhaupt nichts mehr. Wieso soll ich Gerüchte andauernd kommentieren? Ich bin mir keiner Schuld bewusst und ich verlasse Sturm mit erhobenem Haupt. Noch einmal: Alles liegt bei der Finanz auf, nur die können es dort nicht zuordnen. Da sieht man wieder, welche Beamte da am Werk sind. Die Staatsanwaltschaft ist sowieso schon völlig aus dem Häuschen, weil sie diesen Zwischenbericht gar nicht kennt.

ÖSTERREICH: Was kann jetzt noch kommen? Vor was haben Sie Angst?
Kartnig: Es ist keiner zu Schaden gekommen, ich hab niemanden etwas getan. Ich hab mich nicht bereichert und alle Gelder sind bei Sturm eingelangt. Und auch das Geld aus dem Schopp-Transfer ist beim Klub eingelangt, sonst hätte er nie die Spielfreigabe bekommen.

ÖSTERREICH: Wie schaut’s mit den Haftungen aus? Können Sie da noch zur Verantwortung gezogen werden?
Kartnig: Das hängt vom Zwangsausgleich ab. Aber da befürchte ich schon, dass noch Forderungen kommen.

Interview: Walter Unterweger/ÖSTERREICH

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