Fußball

Heißer Poker um Bundesliga-TV-Rechte

27.09.2012

Ende der Saison läuft TV-Vertrag aus. Schon jetzt beginnt das Pokern um die neuen Rechte.

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© TZ ÖSTERREICH/Bruna
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Zwischen 17 und 18 Millionen Euro pro Saison zahlen die aktuellen Rechteinhaber ORF und Sky derzeit – die neuen Verträge sollen weit mehr als 20 Millionen Euro in die Kassen der heimischen Vereine spülen. Der Startschuss für das Rennen um den neuen Vierjahresvertrag erfolgt morgen über die Bundesliga-Website. Bis 30. Oktober haben alle interessierten TV-Stationen Zeit, zu reagieren.

Auch Puls 4, ServusTV 
und ATV werden mitbieten
Und das werden mehr als je zuvor sein. Während ORF und Sky ihr bisheriges Produkt Bundesliga-Fußball weiter verbessern wollen, führt die Bundesliga bereits Gespräche mit Puls 4, ServusTV und ATV, die dem ORF Konkurrenz am Free-TV-Markt machen wollen.

Schon jetzt preschen ORF und der Pay-TV-Sender Sky mit Forderungen vor.

ORF-Sportchef: „36 Live-Spiele oder gar nichts“
Während Sky mehr Exklusivität fordert, sagt ORF-Sportchef Hans Peter Trost klipp und klar: „An 36 Live-Spielen (= wie bisher ein Spiel pro Runde, d. Red.) führt kein Weg vorbei. Entweder wir machen das, oder wir machen vom Kurzberichterstattungsrecht Gebrauch.“

Zur Sky-Forderung meint Bundesliga-Vorstand Georg Pangl: „Exklusivität hat ihren Preis, und wenn der nicht passt, kann man es nicht machen.“ Die ORF-Drohung will der Manager nicht näher kommentieren (siehe Interview), er freut sich aber auf die Verhandlungen. Pangl: „Wir werden den Interessenten verschiedene Übertragungspakete anbieten und hoffen, dass sich dazu jeweils möglichst viele Mitbieter melden. Dann wird nachverhandelt.“

Die Entscheidung da­rüber, wer den Zuschlag bekommt, fällen die Bundesliga-Vereine.

Im Februar will Bundesliga den Sack zumachen
Die Weichen für den ­neuen Vierjahresvertrag sollen bereits am 7. Dezember bei der Bundesliga-Jahreshauptversammlung gestellt werden. Bis Februar will man, so Pangl, den Sack zumachen. Profitieren sollen neben den Vereinen ganz klar die Fans.

Pangl: "Es wird spannend"
ÖSTERREICH: Herr Pangl, wie viele Millionen mehr wird die verstärkte Konkurrenz in die Kassen der Vereine spülen?
Georg Pangl: Natürlich ist ein verstärkter Wett­bewerb in der Regel gut. Andererseits zahlt Puls 4 schon jetzt Geld für die Champions League und ATV für die WM-Qualifikationsspiele. Die Frage ist: Wie viel ist dann noch für die Bundesliga da?

ÖSTERREICH: Derzeit blättern ORF und Sky 17 Millionen pro Saison hin. Was soll der neue Vertrag bringen?
Pangl: Das Ziel muss natürlich eine Steigerung sein. Ein Zweier sollte schon vorne stehen – aber warten wir einmal ab, welche konkreten Angebote wir erhalten.

ÖSTERREICH: ORF-Sportchef Trost will 36 Live-Spiele oder gar nichts. Nehmen Sie das ernst?
Pangl: Ich darf das in dieser Phase jetzt nicht bewerten. Wir haben eine gute Partnerschaft mit dem ORF, und ich nehme diese Aussage einmal zur Kenntnis. Es wird jedenfalls sehr spannend.

ÖSTERREICH: Die Erste Liga verzichtete auf das Titelsponsoring-Angebot von ServusTV. Warum eigentlich?
Pangl: Dumm sind die Vereine nicht – sie werden schon etwas dafür bekommen haben.

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