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Hier beißt Liverpools Suarez zu

22.04.2013

Suarez verbeißt sich ungestraft in Chelsea-Verteidiger, trifft in Nachspielzeit zum Ausgleich.

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Liverpools Starstürmer Luis Suarez hat am Sonntag wieder einmal tiefe Spuren in der englischen Fußball-Premier-League hinterlassen - und das nicht nur wegen seines späten Ausgleichstores beim 2:2 gegen Chelsea. Wie TV-Bilder bewiesen, biss der Uruguayer - vom Schiedsrichter unbemerkt - Chelsea-Verteidiger Branislav Ivanovic in den Unterarm und muss sich deshalb auf eine lange Sperre einstellen.

Reue kommt zu spät
Wenige Stunden nach dem Schlusspfiff zeigte sich Suarez via Twitter reumütig und bat "die gesamte Fußball-Welt" um Verzeihung. Er habe mit Ivanovic telefoniert und sich beim Serben entschuldigt. Der Abwehrspieler habe die Entschuldigung angenommen, twitterte der 26-Jährige.

Medien zerreißen Suarez als "Kannibalen"
Die englischen Zeitungen kannten mit dem Goalgetter dennoch keine Gnade und beschrieben ihn als "Kannibalen". Auch bei seinem Club ist Suarez spätestens nach seinem jüngsten Aussetzer nicht mehr gut angeschrieben. "Jeder Spieler ist ersetzbar, egal wie wichtig er zu sein glaubt", sagte Liverpool-Coach Brendan Rodgers und sprach von einem "inakzeptablen Verhalten". Suarez' Abschied von der Anfield Road könnte nun beschleunigt werden, er wird seit Wochen mit Top-Clubs wie Bayern München oder Real Madrid in Verbindung gebracht.

Der mit 23 Toren derzeit beste Premier-League-Schütze war bereits in seiner Zeit bei Ajax Amsterdam wegen eines ähnlichen Vorfalls für sieben Partien gesperrt worden. 2010 hatte er Otman Bakkal von PSV Eindhoven in den Nacken gebissen. In England wurde Suarez wegen rassistischer Beschimpfungen gegen Manchester Uniteds Patrice Evra in der Vorsaison für acht Spiele aus dem Verkehr gezogen.

Geldstrafe vom Verein
Suarez wurde von Liverpool für seinen Aussetzer zu einer Geldstrafe in nicht genannter Höhe verdonnert. Die Uruguayer bat darum, dass der Betrag an die "Hillsborough Family Support Group" gespendet wird, die nach der Hillsborough-Tragödie 1989 mit 96 toten Liverpools-Fans gegründet wurde.

Laut Managing Director Ian Ayre will man den Stürmer nach dessen Entschuldigung nun doch nicht verkaufen. "Er ist ein fantastischer Spieler, den wir nicht hergeben wollen", betonte Ayre. Unterdessen bot Englands Profi-Spieler-Vereinigung (PFA) Suarez die Teilnahme an einer Aggressionstherapie an.

FA klagte Suarez an
Auch vom englischen Fußball-Verband (FA) ist Luis Suarez offiziell angeklagt worden. Wie die FA am Montag auf ihrer Homepage mitteilte, gehe man gegen den Liverpool-Profi wegen "gewalttätigen Verhaltens" vor. "Weil der Vorfall von den Schiedsrichtern nicht bemerkt worden war, wurde er nachträglich analysiert", hieß es beim Verband. "Nach Ansicht der FA reicht die Standardstrafe von drei Spielen Sperre unter diesen Umständen bei weitem nicht aus." Suarez hat bis Dienstag Zeit, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Einen Tag danach soll eine Disziplinarkommission zusammenkommen.

 

 

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