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Hoffenheim im Freudentaumel

22.09.2008

Mit der 4:1-Gala gegen Dortmund hat sich der Klub von Özcan und Ibertsberger im deutschen Spitzenfeld festgesetzt.

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© EPA
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Mäzen Dietmar Hopp machte Freudensprünge auf der Tribüne, die Fans waren völlig aus dem Häuschen und sogar Ralf Rangnick jubelte lauthals. "Das war eine richtig perfekte Leistung, ein fantastisches Spiel", meinte der ansonsten reservierte Trainer des deutschen Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim. Auch zwei Österreicher wirkten bei der Galavorstellung am Sonntag gegen Borussia Dortmund mit: Ramazan Özcan im Tor und Andreas Ibertsberger links in der Viererkette spielten durch.

Lob vom Gegner
Nach dem 4:1-Kantersieg über den BVB darf sich der Bundesliga-Aufsteiger sogar auf dem zweiten Tabellenplatz sonnen. "Hoffenheim wird in dieser Saison eine richtig gute Rolle spielen", prophezeite Dortmund-Coach Jürgen Klopp. Etwas getrübt wurde die Stimmung im Mannheimer Carl-Benz-Stadion, Hoffenheims provisorischer Heimstätte, lediglich von den Hasstiraden der BVB-Fans gegen Hoffenheim-Mäzen Hopp.

Hass-Tiraden gegen Hoffenheim-Präsident
Der Milliardär hatte bereits mehrmals darauf verzichtet, zu Auswärtsspielen mitzureisen, um den Beschimpfungen und wüsten Gesängen der gegnerischen Fans zu entgehen. Am Sonntagabend hielt aber im eigenen Stadion ein Dortmunder Fan Hopps Konterfei mit der Aufschrift hoch: "Im Fadenkreuz. Hasta la vista, Hopp." Für den 68-jährigen SAP-Mitbegründer "ist damit eine Grenze überschritten". Dortmunds Präsident Reinhard Rauball und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke entschuldigten sich bereits in der Pause dafür.

Die Hoffenheimer Fans antworteten auf ihre Weise mit einem Spruchband: "Wir sind kein Trend!! Wir sind die Zukunft!!" Diese Gedanken hegten auch viele der 26.300 Zuschauer im Carl-Benz-Stadion. "Eine absolute Spitzenmannschaft. Das war Systemfußball - so, wie er auszusehen hat", sagte Klopp.

Goalgetter
In der Offensive stach einmal mehr Vedad Ibisevic, der nach seinen Saisontoren Nummer fünf und sechs (5. und 47. Minute) zusammen mit dem Leverkusener Patrick Helmes die Torschützenliste anführt, hervor. Mit einem fulminanten Forchecking gewannen die Hoffenheimer zudem "praktisch jeden wichtigen Zweikampf" (Klopp).

Niemand hebt ab
Groß gefeiert wurde beim Aufsteiger trotzdem nicht. "Ein Glas Bier oder Wein", meinte Mittelfeldrackerer Tobias Weis, sei aber erlaubt. "Die Tabelle hat natürlich einen gewissen Charme, wenn man sieht, welche Mannschaften alle hinter uns sind", räumte Rangnick ein. Die Gefahr, dass seine blutjunge Mannschaft nun abhebt, sieht er nicht. "Die Jungs sind schlau genug. Die wissen, dass sie immer so spielen müssen, um zu gewinnen. Da kommt kein Übermut auf", sagte Rangnick vor dem DFB-Cupspiel am Mittwoch (20.30 Uhr) beim SC Freiburg.

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