Peter Linden live
Warum Schicker nicht "Ja" zu Klopp sagt
31.10.2025Ein Anruf von einem international renommierten Kapazunder wie Jürgen Klopp gilt als Beweis für gute und erfolgreiche Arbeit.
Bei Andreas Schicker meldete sich in den letzten Tagen nicht nur der „Head of Global Soccer“ aus dem Red Bull-Imperium, sondern auch Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, Klopps Stellvertreter, der ehemalige deutsche Teamstürmer Mario Gomez und sozusagen als „Draufgabe“ Stephan Reiter, der Geschäftsführer von Red Bull Salzburg. Schicker ist seit Oktober 2024 Sportchef bei Hoffenheim, baute im Sommer gemeinsam mit Trainer Christian Ilzer, der ihm nach einer mehrjährigen Erfolgsstory von Sturm zu Hoffenheim folgte, den Kader um. Mit Erfolg, wie der bisherige Saisonverlauf zeigt.
Österreichische Lösung soll her
Hoffenheim liegt mit neuem, attraktiven Spielstil derzeit auf Rang sieben, dennoch gibt es interne Probleme. Das sprach sich in der Szene herum. Da Red Bull für Salzburg offenbar trotz des Missgriffs mit dem Deutschen Rouven Schröder wieder den Sportchef bestimmt, bekam Schicker mehrere Anrufe. Jetzt soll er die österreichische Lösung sein.
Hopp engagierte Schicker
Also weiter Hoffenheim oder zurück aus einer europäischen Topliga in Österreichs schwächelnde Bundesliga? Schicker hat sich zu diesem Thema Schweigen verordnet, vor Wochen in einem Interview mit dem „Kicker“ versichert, er sehe Hoffenheim auf einem guten Weg, bis zum maximalen sportlichen Erfolg und guten Transfererlösen werde es aber noch einige Zeit brauchen. Schicker wurde von Dietmar Hopp, dem 85 jährigen Chef des SAP-Konzerns und Mäzen von Hoffenheim, engagiert.
Gericht hob das Stadionverbot wieder auf
Ein persönlicher Freund von Hopp ist der mächtige Spielerberater Roger Wittmann, Besitzer der Rogon-Agentur. Schicker holte im Sommer keine Rogon-Spieler, daher macht Wittmann gegen ihn bei Hopp Stimmung. Bisher hielt Schicker Hopp über sportliche Belange stets auf dem Laufenden, daran hat sich nichts geändert. Weil Wittmann mehrere Personen aus der Klub-Führung wüst beleidigte, erhielt er im August ein Stadionverbot. Das von Wittmann angerufene Gericht in Heidelberg sah in den Beleidigungen keinen hinreichenden Grund für ein Stadionverbot, seither darf Wittmann wieder in seine Loge in der Rhein-Neckar-Arena.
Auch mit Mintzlaff ist es nicht leicht
Möglich auch, dass sich statt Dietmar Hopp bald sein 43-jähriger Sohn Daniel um den Klub kümmern kann. Was wird Schicker also tun? Wenn sich für ihn nichts ändert, wird Salzburg und Red Bull von ihm bis Dezember keine Zusage bekommen. In Salzburg müsste er wieder bei null beginnen, was er in Hoffenheim bereits erledigt hat. Auch würde sich in Salzburg die Trainerfrage stellen. Zudem ist auch das Red Bull-Umfeld nicht frei von Intrigen, um es höflich auszudrücken. Wenn sogar ein absoluter Teamplayer wie Christoph Freund vor seinem Wechsel zu Bayern mit Mintzlaff Probleme hatte, sagt das alles.
Wurmbrand bereits auf Schickers Radar
Einstweilen beobachtet Schicker den Spielermarkt, auch in Österreich. Etwa den Höhenflug von Nikolaus Wurmbrand, über den er sich bereits erkundigte. Schicker weiß, dass Wurmbrand Ende November seinen Vertrag bei Rapid bis 2028 verlängerte. Aber das muss nicht heißen, dass er noch lange bei Rapid spielt. Der 19- jährige hat keinen Berater. Verhandeln müssen Interessenten mit seinem Vater, einem renommierten Wiener Rechtsanwalt mit Kanzlei am Parkring. Schon die Adresse bürgt für Qualität.