Euro-League-Quali

Austria zittert sich zu Sieg in Hassduell

02.08.2017

Wiener schafften Auswärtssieg und stehen im Euro-League-Play-off.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

Austria Wien hat sich den Einzug in das Play-off der Europa-League-Qualifikation "erzittert". Die Wiener besiegten am Mittwochabend auf Zypern AEL Limassol 2:1 (1:0). Nach der Führung durch Raphael Holzhauser (Foulelfmeter/34.) und dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Aldair (60.) avancierte Felipe Pires mit einem späten Tor zum Matchwinner für die Veilchen (90).

Das Spiel war in der ersten Halbzeit für rund eine Viertelstunde unterbrochen. In der 26. Minute entschied der kasachische Schiedsrichter bei einem Austria-Angriff von Felipe Pires nach einem Foul von Limassol-Kapitän Marcos Airosa deutlich außerhalb des Strafraums zurecht auf Torraub und Rote Karte, verlegte das Vergehen jedoch unverständlicherweise in den Strafraum und sprach den Wienern einen Strafstoß zu (26.). Diesen verwertete Holzhauser sicher.

Hier mehr: +++Austria-Spieler flüchteten in Kabine+++

Das wichtige Auswärtstor für die Gäste aus Wien fiel zu diesem Zeitpunkt etwas gegen den Spielverlauf. Zunächst fanden nämlich die zypriotischen Gastgeber die besseren Chancen vor. Ismail Sassi verfehlte zunächst das Tor nur knapp, wenig später zwang er Austria-Keeper Osman Hadzikic zu einer Rettungstat (13./24.).

Offensiv war von den Veilchen, bei denen Trainer Thorsten Fink im Gegensatz zum Hinspiel Christoph Monschein den Vorzug gegenüber Kevin Friesenbichler gab, wenig zu sehen. Nach der schmeichelhaften Führung retteten sich wie Wiener in die Halbzeitpause.

Austria mit Hängen und Würgen
Nach Wiederbeginn bewiesen die Gastgeber, dass sie dieses Duell noch lange nicht aufgegeben hatten und hatten bereits nach drei Minuten eine große Chance. Mesca rutschte an einer scharfen Sassi-Hereingabe vorbei. Dennoch bedurfte es der tatkräftigen Mithilfe von Hadzikic, der eine eher harmlose Freistoßflanke von Aldair durch seine Hände ins Tor gleiten ließ.

In weiterer Folge gerieten die Wiener trotz numerischer Überlegenheit immer mehr unter Druck. Konkret wurden die spielerisch limitierten Gastgeber zum Glück für die Austria nicht. Die Wiener fanden einige Halbchancen zur Entlastung vor, so scheiterte etwa Heiko Westermann nach einem Eckball per Kopf (68.). Gewissheit brachte dennoch erst der erfolgreich abgeschlossene Konter von Felipe Pires unmittelbar vor Schluss.

Ihren Gegner erfahren die Wiener am Freitagmittag in Nyon. Die Auslosung findet um 13.00 Uhr statt.

Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Wir sind weitergekommen. Das ist alles, was jetzt zählt. Unser Ziel war, in das Play-off zu kommen." Zu den Vorfällen nach dem Elfmeterpfiff in der 26. Minute: "Ich habe einen Kaffeebecher abbekommen, auch einige Spieler wurden beworfen. Es war klar, dass sie versuchen, wenn sie zurückliegen, den Schiedsrichter zu beeinflussen. Wir haben uns aus dem Rhythmus bringen lassen. Raphael hat beim Elfer aber Ruhe bewahrt. Die Jungs waren vielleicht auch beeinflusst von der Atmosphäre. Sie haben nicht gedacht, dass hier so eine heißblütige Stimmung herrschen wird. Wir hätten die Konter besser nutzen können. Das ist das, was ich der Mannschaft vorwerfen kann."

Raphael Holzhauser (Austria-Mittelfeldspieler/Torschütze zum 0:1): "Es war klar, dass es hier ein richtiger Hexenkessel wird. Wichtig ist, dass wir weitergekommen sind. Ich habe beim Tor nicht gejubelt, weil ich in der aufgeheizten Stimmung nicht provozieren wollte. Hauptsache weiter, das ist wichtig."

Markus Kraetschmer (Austria-Vorstand Wirtschaft): "Jetzt müssen wir sehen, wen wir Freitag bekommen. Vom Budget sind wir mit dem Erreichen des Play-offs genau im Plan. Ich habe großen Willen gesehen, auch wenn ein gewisse Verunsicherung geherrscht hat. Für uns ist so ein Erfolgserlebnis ganz entscheidend."

Bruno Baltazar (Limassol-Trainer): "Meiner Meinung nach war meine Mannschaft besser als der Gegner. Die Austria hatte in den 180 Minuten nur zwei Chancen, eine in Wien und jetzt diese am Ende."

 

Hier der Live-Ticker zum Nachlesen:

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel