WM-Ball
"Jabulani" rundester WM-Ball
06.05.2010
"Jabulani" soll rundester WM-Ball der Geschichte sein.
Der offizielle Spielball der Fußball-WM-Endrunde in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) heißt "Jabulani". Zum bereits elften Mal in Folge hat sich adidas für die Entwicklung des in Asien hergestellten Spielgeräts verantwortlich gezeigt. Dem deutschen Sportartikelhersteller nach soll es der rundeste WM-Ball der Geschichte sein.
Name
Der Name stammt aus dem Sprachgut der Zulus und bedeutet
übersetzt "feiern" oder "zelebrieren". Das Design mit elf verschiedenen
Farben, stellvertretend für die elf offiziellen Sprachen Südafrikas und die
elf südafrikanischen Stämme, wird als Symbol für die Vielfältigkeit des
afrikanischen Geists gesehen. Vier triangelförmige Designelemente auf weißem
Hintergrund geben dem Ball ein einzigartiges Erscheinungsbild mit
afrikanischem Spirit.
Außenhaut
Die neu entwickelte Außenhaut des Balls
("Grip'n'Groove"-Struktur) mit nur acht zusammengeschweißten und erstmals
kugelförmig geformten 3D-Platten soll ein stabiles Flugverhalten und eine
perfekte Griffigkeit bei allen Bedingungen erlauben. Die
"Grip'n'Groove"-Profilkreise winden sich aerodynamisch um den gesamten Ball
und die integrierten Rillen sollen bisher unerreichte Flugeigenschaften
ermöglichen. "Wir haben einen Ball entworfen, der klein und schwer ist und
maximale Genauigkeit, perfekten Grip und außergewöhnlich stabiles
Flugverhalten ermöglicht", sagte Thomas Van Schaik, adidas-Chef für
Öffentlichkeitsarbeit.
Eindrücke der Spieler
Die ersten Eindrücke der Spieler waren
jedenfalls sehr positiv. "Ich finde den Ball großartig. Seine
Flugeigenschaften, die Präzision und auch das Design des Balles sind
perfekt. Das ist wirklich ein würdiger WM-Ball", sagte Englands bei der WM
wegen eines Achillessehnenrisses fehlender Teamspieler David Beckham, der
einige Monate vor seiner Verletzung bereits mit dem neuen Ball trainiert
hatte. Selbst die besten Spieler der Welt bräuchten Hilfe bei der
Ballkontrolle. "Und dieser Ball hilft uns", betonte Beckham.
Für Chelsea-Mittelfeldspieler Frank Lampard ist es ein "sehr starker Ball, ein authentisches Schussgefühl". Michael Ballack findet den "Jabulani" einfach fantastisch. "Der Ball macht genau das, was ich will", lobte der deutsche Teamkapitän. Und sein Chelsea-Teamkollege und Tormann Petr Cech fügte noch hinzu: "Man kann die Energie auf sich zukommen spüren wie einen Schuss."
Entwicklungszeit
Fast vier Jahre hat das Entwicklungsteam in das
Projekt "Jabulani" gesteckt. Zunächst sei der Ball unter härtesten
Laborbedingungen, danach von Profis auf dem Spielfeld getestet worden. Die
Partner Bayern München, AC Milan, Orlando Pirates und Ajax Cape Town haben
den Ball schon im Jahr 2008 einer Probe unterzogen. Trotz der
Wirtschaftskrise soll der 119,95 Euro teure "Jabulani" zum
Millionen-Bestseller werden. Die bisherige Rekordmarke hält der "Teamgeist"
von der WM 2006 mit 15 Millionen verkauften Exemplaren. Der "Fevernova" (WM
2002) und der "Roteiro" (EM 2004) wurden je sechs Millionen Mal abgesetzt.
Präsentation
Die Präsentation des WM-Balles war bereits im
Rahmen der Endrunden-Auslosung am 4. Dezember im Beisein von FIFA-Präsident
Joseph Blatter, Franz Beckenbauer und Beckham in Kapstadt über die Bühne
gegangen. "Ein Ball kann die Welt nicht verändern, aber er kann die
Botschaft der Hoffnung transportieren", sagte Blatter bei der Vorstellung.
Der Ball war beim deutschen Ligaspiel Bayern München gegen Borussia
Mönchengladbach am Tag der Auslosung erstmals eingesetzt worden.
Lederplatten
Seit dem ersten adidas-WM-Ball, dem "Telstar" 1970
(und 1974), der noch aus 32 speziellen weiß-schwarzen Lederplatten bestand,
hat sich in der Entwicklung über die Jahre hinweg ("Tango" 1978 und 1982,
"Azteca" 1986, "Etrusco" 1990, "Questra" 1994, "Tricolore" 1998, "Fevernova"
2002 und "Teamgeist" 2006) viel getan. Mit dem neuen Spielgerät soll auch
die Ära des kontroversen Flatterballs zu Ende gehen, die durch den "Roteiro"
bei der EM 2004 in Portugal eingeleitet wurde. Bei der EURO 2008 in
Österreich und der Schweiz war der "Europass" im Einsatz gewesen.