Palastrevolution

Jara soll Hickersberger ablösen

15.10.2007

Ist die Ablöse von Teamchef Josef Hickersberger längst geregelt? Fest steht: Die ÖFB-Landespräsidenten machen sich wieder einmal für ihren Favoriten Kurt Jara stark!

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

Soll Hicke abgelöst werden? Wenn ja, durch wen?

Auch nach der 1:3-Schlappe gegen EURO-Partner Schweiz will man beim ÖFB keine Teamchef-Diskussion aufkommen lassen. Josef Hickersberger stellt klar: „Rücktritt? Mit diesem Thema beschäftige ich mich nicht!“ Was passiert aber, wenn es am Mittwoch gegen die Elfenbeinküste die fünfte Niederlage in diesem Jahr gibt? Dann werden die „Hicke raus“-Rufe wohl nicht mehr zu überhören sein.

Alternativen
Intern geht es beim Fußballbund (ÖFB) drunter und drüber. Die mächtigen Landespräsidenten, die für die Bestellung des Teamchefs mitverantwortlich sind, machen Druck auf ÖFB-Präsident Friedrich Stickler. Wäre es nach ihnen gegangen, hätte Hicke schon nach dem 0:2 gegen Chile (11. 9.) seinen Hut nehmen müssen. Liegt es tatsächlich an Hickersberger? Gibt es Alternativen zum ehemaligen Rapid-Meistermacher?

Favorit Jara
Bei den Spekulationen um die mögliche Hicke-Nachfolge wird immer wieder ein Name genannt. Der von Kurt Jara. Er saß am Samstag beim Schweiz-Spiel im Letzigrund-Stadion von Zürich auf der Tribüne. Seit seiner Beurlaubung am 19. Mai 2006 bei Red Bull Salzburg hat Jara keinen Job mehr angenommen. Vor Kurzem hat sich der Tiroler wieder zu Wort gemeldet und klargestellt: „Natürlich will ich wieder als Trainer arbeiten. Fußball ist mein Leben.“

Nächste Seite: Tamchef ist Jaras Lebensziel



Lebensziel
Auf die Frage, ob ihn auch der Teamchef-Posten reizen würde, meinte er diplomatisch: „Österreich hat einen Teamchef und außerdem bin ich der Meinung, dass die Hickersberger-Nachfolge bereits geregelt ist.“ Jara sagte aber auch: „Es ist ein offenes Geheimnis, dass ich am Höhepunkt meiner Trainer-Laufbahn gern Teamchef wäre.“

Palast-Revolution
Vor allem bei den ÖFB-Landesfürsten ist Jara hoch im Kurs. Sie schätzen sein Fachwissen und seinen eloquenten Umgang mit den Spielern. Nicht umsonst war Jara nach der Ablöse von Hickersberger-Vorgänger Hans Krankl einer der Wunschkandidaten gewesen, bevor Stickler seine Erfindung Hickersberger durchboxte. Angeblich planen die Landespräsidenten bereits eine Palast-Revolution: Sollte Hicke am Mittwoch verlieren, werden sie Jara als Teamchef fordern!

Auch Lothar Matthäus wird von Insidern oft genannt. Der deutsche Rekord-Nationalspieler (150 Länderspiele) war bereits Teamchef von Ungarn. Matthäus: „Ich liebe Österreich und würde wieder gerne dort arbeiten.“ Einige könnten sich auch Christoph Daum als Teamchef vorstellen. Dieser Wunsch dürfte an den hohen Gehaltsforderungen des Deutschen scheitern.

Von Walter Unterweger/ÖSTERREICH

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel