SK Rapid Wien

Köpferollen in Hütteldorf

17.04.2013

Billiglösung: Barisic und Jancker müssen Rapid retten.

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Meinungsforum: Was sagen Sie zum Schöttel-Aus bei Rapid

VIDEOS: Die Stimmen der Pressekonferenz

Nach der Cup-Schmach gegen Pasching musste Rapid reagieren: Zoran Barisic (42) und Carsten Jancker (38) wurden gestern um 16 Uhr im Hanappi-Stadion präsentiert (zehn TV-Teams, über 50 Reporter). Sie sollen vorerst bis Saisonende bleiben. Vielleicht auch länger!

Barisic: „Je schwieriger die Aufgabe, desto besser“
Die Rollen sind klar verteilt: Barisic ist der Chef, Jancker sein Assistent. Carsten: „Zoki hat meine vollste Unterstützung. Er ist nicht aufzuhalten, wird bei Rapid seinen Weg als Coach machen.“ Heute um 10 Uhr leiten die beiden erstmals das Training. Ihre Premiere: Sonntag in der Generali Arena gegen die Austria.

Barisic im Interview mit ÖSTERREICH: „Ein Knaller zum Start – das gefällt mir. Je schwieriger die Aufgabe, desto besser. Es läuft nicht rund, das sieht jeder. Doch ich bin fest davon überzeugt, dass alles wieder ins Lot kommt. Unsere Mannschaft hat Qualität. Das hat sie bereits bewiesen.“

Das sagte Zoran Barisic

Barisic sprang schon von 11. April bis 30. Mai 2011 ein, als Peter Pacult gefeuert wurde. „Zoki“ gewann damals gleich drei Bundesligaspiele in Serie, löste eine Euphorie aus. Nun eine ähnliche Situation. Barisic gestern: „Ich habe nicht lange nachdenken müssen, als man mich gefragt hat, ob ich mir den Job zutraue. Ich bin seit meinem neunten Lebensjahr bei Rapid. Aber es geht nicht um meine Person – es geht nur um den Klub.“

Zuletzt betreute er die Rapid-Amateure, während Ex-Bayern-Stürmer Jancker bei Rapid Nachwuchschef war.

Neben Schöttel muss auch Konditionstrainer Dritan Baholli gehen.

So wurde Schöttel abmontiert

Schöttel spürte schon unmittelbar nach der Cup-Pleite gegen Pasching, dass es vorbei ist. Gestern sagte er: „Ich hätte gerne weitergemacht. Doch wenn der Klub meint, man muss etwas ändern, dann ist das okay ...“

Das sagte Peter Schöttel

Der Trainer war nicht zu halten – obwohl er erst zu Jahresbeginn einen neuen Vertrag bis 2015 unterzeichnet hatte. Der läuft auch weiter: Finanziell kam’s zu keiner Einigung!

Am Vormittag leitete Schöttel noch das Training, dann wurde er in die Klub-Zentrale nach Hütteldorf zitiert, wo ihm Präsident Rudolf Edlinger und Sportchef Helmut Schulte die Entscheidung mitteilten.

„Die größte Enttäuschung, die ich jemals erlebt habe“
Mittwoch, 10.05 Uhr: Schöttel kommt auf den Trainingsplatz. ÖSTERREICH fragt: „Wie geht’s, Peter?“ Er: „Gut geschlafen habe ich nicht.“

10.15 Uhr: Die Spieler drehen ihre Runden. Unfassbar: Manche lächeln.

10.57 Uhr: Das Training ist vorbei. Fünf TV-Teams warten auf Schöttel. Er steht Rede und Antwort: „Die größte Enttäuschung in meiner Laufbahn. Ich bin noch geschockt.“
ÖSTERREICH will von ihm wissen: „Hat die Mannschaft gegen Sie gespielt?“ Schöttel: „So dumm sind die Spieler nicht.“

Das sagte Helmut Schulte

11.32 Uhr: Schöttel fährt zum Termin mit Edlinger und Schulte. Tiefe Sorgenfalten graben sich in sein Gesicht.

14.11 Uhr: Rapid verkündet das Ende. Schöttel: „Ich bin hier auf einem Pulverfass gesessen ...“

Barisic: "Jetzt muss Sieg im Derby her"

Er soll Rapid retten! Das sagt „Zoki“ Barisic über seine schwierige Trainer-Mission:

ÖSTERREICH: Herr Barisic, mussten Sie lange überlegen, als man Sie gefragt hat, ob Sie wieder einspringen?
Zoran Barisic: Nein, ich bin seit meinem neunten Lebensjahr Rapidler. Es geht auch gar nicht um meine Person. Es geht nur um Rapid!

ÖSTERREICH: Wie sehen Sie die Situation?
Barisic: Wir dürfen die Augen nicht zumachen – jeder kapiert, was los ist. Doch ich bin davon überzeugt, dass alles wieder ins Lot kommt.

ÖSTERREICH: Woher dieser Optimismus?
Barisic: Ich glaube an die Mannschaft. Sie hat ihre Qualitäten. Das hat sie auch schon oft bewiesen. Das Potenzial ist da.

ÖSTERREICH: Und jetzt muss sofort der Derbysieg her, oder?
Barisic: Das wäre schön. Ich nehme es, wie’s kommt und kann mir den Gegner nicht aussuchen. Ich sage aber: Je schwieriger, desto besser!

Das sagte Rudolf Edlinger

 

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