Aus Mangel an Beweisen

Lebenslange Sperre von Bin Hammam aufgehoben

19.07.2012

Die Aufhebung ist für den Katari allerdings kein "Unschulds-Befund".

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Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) hat am Donnerstag die vom Fußball-Weltverband (FIFA) ausgesprochene lebenslange Sperre gegen Mohamed Bin Hammam aufgehoben. Das Gericht begründete seine Entscheidung mit mangelnden Beweisen gegen den Katari, betonte aber auch, das Urteil sei für Bin Hammam kein "Unschulds-Befund".

Stimmen für Präsidentenwahl gekauft?
Der arabische Fußball-Funktionär wollte ursprünglich bei der Wahl zum FIFA-Präsidenten am 1. Juni 2011 gegen Joseph Blatter antreten. Wenige Tage davor zog der 63-Jährige allerdings seine Kandidatur zurück: Der Weltverband hatte eine Untersuchung gegen den Geschäftsmann eingeleitet, weil er im Mai 2011 beim Treffen der Karibischen Fußball-Union in Trinidad & Tobago versucht haben soll, Stimmen für die Präsidentenwahl zu kaufen. Obwohl das Verfahren im Juli 2011 mit einer lebenslangen Sperre endete, bestritt Bin Hammam stets die Vorwürfe und bekam nun vor dem CAS Recht - zumindest vorläufig.

Fall für Ethikkommission der FIFA
Die FIFA zeigte sich in einer ersten Stellungnahme über das Urteil "besorgt" und kündigte an, dass sich die neue Ethikkommission ab Mittwoch mit dem Fall befassen werde. Sollten dabei neue Beweise gegen Bin Hammam auftauchen, werde man den CAS wieder einschalten. Der Sportgerichtshof könnte daran durchaus interessiert sein, wie er schon in seiner Urteilsbegründung erkennen ließ. "Es ist eher wahrscheinlich als nicht, dass Bin Hammam Quelle der Gelder war, die nach Trinidad und Tobago gebracht und schließlich bei der Sitzung durch (Anm.: den mittlerweile wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetretenen Ex-FIFA-Vize) Jack Warner verteilt worden sind", schrieb der CAS.

AFC suspendiert Hammam
Erst am vergangenen Dienstag wurde Bin Hammam vom asiatischen Fußball-Verband (AFC) für 30 Tage suspendiert. Die langwierige Prüfung von Verbandskonten hätte neue Vorwürfe gegen den Ex-AFC-Präsidenten wegen finanziellen Fehlverhaltens ergeben, hieß es. Demnach gab es Unregelmäßigkeiten "rund um Verhandlung und Abwicklung gewisser Verträge und finanzieller Transaktionen" mit seinen privaten Konten sowie denjenigen des AFC während Bin Hammams Zeit als Präsident des asiatischen Verbandes.

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