Messi klagt über Vuvuzela-Lärm

Sie feiern, sie tanzen – und sie tröten. Die WM in Südafrika ist zwar erst zwei Tage alt, doch eines ist jetzt schon klar: Das wird das Turnier der Vuvuzelas. Wie ein Riesenschwarm Gelsen klingen die Plastiktrompeten der Fans. Keine Frage: Der nervende Dauertrötton wird uns noch bis ins Finale begleiten.

Trainer können nicht mehr mit ihren Spielern kommunizieren, Schiedsrichterpfiffe und Schlachtengesänge sind nicht zu hören und die Fernsehzuseher verstehen kaum, was die Kommentatoren von sich geben. Sogar die Spieler regen sich auf. „Es ist unmöglich, sich mitzuteilen, wenn man taub ist“, sagte Argentiniens Superstar Lionel Messi nach dem Auftaktsieg gegen Nigeria.

Beim ORF sind Dutzende Beschwerdeanrufe eingegangen. Tenor der Zuseher: „Diese Tröten nerven! Warum kann man das Geräusch nicht rausfiltern?“ Auch ORF-Sportchef Hans-Peter Trost sagt: „Bei der Eröffnungsfeier waren die Tröten ein Problem. Ich habe keinen sauberen Ton zustande bekommen.“ Rausfiltern können die einzelnen Stationen den Ton nicht, da sie ein internationales Signal empfangen.

Alarm: Vuvuzelas sind Gefahr für Gesundheit
Für Stadionbesucher und in Public-Viewing-Zonen können die Vuvuzelas eine echte Gesundheitsgefahr darstellen. Sie erreichen bis zu 123,9 Dezibel und sind lauter als Kettensägen. „Das ist eine ungeheure Belastung. Das Hörvermögen kann eingeschränkt werden“, sagt Sozialmediziner Michael Kunze.

In Südafrika sind Ohrenstöpsel – übrigens auch in den Landesfarben gehalten – ausverkauft. Verbieten will die FIFA die Vuvuzelas nicht: „Das käme einer Diskriminierung gleich“, begründet FIFA-Boss Joseph Blatter die Entscheidung. „Wir haben die WM an Afrika vergeben, einen Kontinent mit einer anderen Kultur.“

Plastiktröten sind auch in Österreich erhältlich
Doch auch in Österreich gibt es Vuvuzela-Fans. Sportartikelgeschäfte verkaufen die Plastik­tröten in allen Farben um 8,99 Euro. In den Fanzonen wurden sie gesichtet wie bei Bundesliga-Matches.

„Der Verkauf ist eine Woche vor der WM um das Dreifache angestiegen“, heißt es bei Intersport Eybl. Für Unerschrockene das Richtige: die Vuvuzela-App im Apple-Store.