Aufreger

Kaiser Franz greift Constantini an

07.04.2011

Franz Beckenbauer ledert gegen das ÖFB-Team: "Ihr spielt ohne Hirn".

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© AP
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Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. 0:2 gegen Belgien, 0:2 gegen die Türkei – die peinlichen Auftritte unserer Nationalelf in der EM-Qualifikation sind auch an „Kaiser“ Beckenbauer nicht spurlos vor­übergegangen. Gestern weilte die Fußballikone bei einem offiziellen ÖFB-Termin in Salzburg – und zog ganz schön vom Leder!

Hören Sie Franz Beckenbauer hier im O-Ton!

„Euer Heimspiel gegen Belgien: Ich weiß nicht, wie man so Fußball spielen kann“, so Beckenbauer. „Man hat einen Aufwand betrieben, als wenn hier der Weltmeistertitel zu vergeben gewesen wäre.“

Beckenbauer wundert 
sich über leere Kilometer
Das sitzt! Der „Kaiser“ spricht die leeren Kilometer an, die unsere Spieler in den 180 Minuten gegen Belgien und Türkei abgespult haben. Beckenbauer konkret: „A jeder ist g’rennt wie ein Wahnsinniger, und es ist überhaupt nichts dabei rausgekommen. Jeder ist g’laufen, aber irgendwohin. Da war überhaupt keine Ordnung, kein Konzept, keine Idee dahinter.“

Deutsche Fußballikone als Botschafter für Projekt 12
Ups! Keine Ordnung? Kein Konzept? Keine Idee? Das ist ein direkter Angriff auf Österreichs Teamchef Didi Constantini. Und Beckenbauer legt sogar noch nach und erklärt den modernen Fußball: „Mittlerweile versucht man, in ­Ballbesitz zu bleiben, den Ball laufen zu lassen. Da brauchst aber ein bisserl ein Hirn dazu. Das war das Auffälligste: Dass ein jeder mit dem Ball gelaufen ist. Man hat nicht miteinander gespielt. Dadurch hat man einen Aufwand erzeugt und Kraft vergeudet, das ist unglaublich. Ich habe noch nie eine Mannschaft gesehen, die mit einem so hohen Aufwand gespielt hat und nichts erreicht hat.“

Doch es ist Rettung in Sicht. Beckenbauer war gestern in Salzburg und wurde als ÖFB-Botschafter für das „Nachwuchsprojekt 12“ präsentiert. Der „Kaiser“: „In Österreich wird sehr gute Nachwuchsarbeit geleistet.“ Wenigstens ein Zugeständnis …

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