Wie ausgewechselt

Österreich schlägt Schweiz 2:1

11.10.2006

Nationalteam verblüfft Fans und Gegner: Hochverdienter 2:1-Sieg über Favorit Schweiz.

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Die 11.000 Fans am Innsbrucker Tivoli neu bekamen von Anpfiff weg eine, im Gegensatz zu den vergangenen Monaten, wie ausgewechselt spielende österreichische Mannschaft zu sehen. Schon nach zwei Minuten der erste gefährliche Schuss durch Linz, der aber knapp sein Ziel verfehlt.

Danach beruhigten die Schweizer zunächst das Spiel, ehe es in der 13. Minute gleich zwei große Chancen für Österreich gab: zuerst scheitert Linz mit dem Fuß, kurz darauf Kuljic mit dem Kopf.

Die Österreicher versuchten es immer wieder mit weiten Bällen in die Spitze, versteckten sich nicht, machten phasenweise - auch für die Schweizer wohl überraschend - das Spiel. Da war Druck dahinter, Kreativität blitzte immer wieder auf. Nach weiteren guten Möglichkeiten durch Kuljic und Aufhauser dann die erste große Chance für die Schweiz: Macho fischt einen Streller-Kopfball aber sensationell aus dem Kreuzeck.

Elfer bringt Führung
Praktisch im Gegenstoß die verdiente Führung für Österreich: Linz wird im Strafraum " niedergerissen" (halb zog es ihn, halb flog er hin...), Referee Svendsen aus Dänemark zeigt sofort auf den Elferpunkt. Linz tritt selbt an und verwandelt souverän - es war der erste Gegentreffer für die Schweiz seit sieben (!) Spielen inklusive Weltmeisterschaft.

Es folgten wütende und unpräzise vorgetragene Angriffe der Schweizer, die in der 26. Minute jedoch beinahe mit dem Ausgleich belohnt worden wären. Aber wieder war der überragende Macho zur Stelle um diesmal einen Kopfball von Cabanas in den Corner zu lenken.

Kuljic trifft
In der 36. Minute das 2:0 für Österreich. Herrlicher Prager-Pass auf die rechte Seite, dort wartet Ivanschitz und dessen Flanke scherzelt Kuljic mit dem Kopf über den verdutzten Schweizer Goalie Benaglio.

Schweiz wird stärker
IN der zweiten Hälfte waren es zuerst wieder die Österreicher, die für eine gefährliche Situation sorgen. Ein Schuss von Prager aus dem Hinterhalt streicht aber knapp an der Stange vorbei. Dann zeigten die Schweizer aber, wieso sie die Nummer 14 der Weltrangliste sind. Und Österreichs Goalie Jürgen Macho zeigte, wieso er die Nummer 1 im Tor ist: Streller allein am Fünfer - Macho hält; Yakin-Volley - Macho dreht den Ball spektakulär über die Latte.

Ab der 60. Minute bekamen die Österreicher langsam wieder das Spiel unter Kontrolle und sorgten auch selbst wieder für Gefahr: Kuljic hatte die endgültige Entscheidung am Fuß, scheiterte aber an Goalie Benaglio.

Anschlusstreffer
Dann aber doch der mittlerweile verdiente Anschlusstreffer für die Schweizer: Stanglpass von rechts und Streller spitzelt den Ball aus abseitsverdächtiger Position an Macho vorbei ins Tor.

Die Schweizer machten daraufhin viel Druck, die junge österreichische Mannschaft, die durch die Auswechslungen von Stranzl (46./Feldhofer) und Linz (62./Akagündüz) deutlich schwächer spielte, kämpfte aber tapfer weiter und brachte den Vorsprung verdient über die Zeit.

Unschöne Szenen vor Schlusspfiff
Wie sehr die Schweizer die Niederlage wurmte zeigte sich auch daran, dass es kurz vor Spielende noch zu einer Massenrempelei kam. Ausgelöst durch ein Foul von Aufhauser an Huggel, wollte Cabanas den Rächer spielen und riss Aufhauser an den Haaren, worauf sich fast Szenen wie bei einer Massenschlägerei im Eishockey abspielten. Weil es sich aber letztlich doch um ein Freundschaftsspiel handelte, beließ es der Refree bei gelb für Aufhauser und Cabanas.

Torfolge
1:0 (24.) Roland Linz (Foulelfer)
2:0 (36.) Sanel Kuljic (Kopf)
2:1 (70.) Marco Streller

Österreich: Macho - Ertl, Martin Hiden, Stranzl (46. Feldhofer), Fuchs - Ivanschitz, Aufhauser, Prager (84. Garics), Weissenberger (90. H. Eder) - Linz (61. Akagündüz), Kuljic (83. Leitgeb)

Schweiz: Benaglio (46. Coltorti) - Degen, Djourou, Müller (41. Grichting), Magnin (46. Spycher) - Gygax (69. Wicky), Cabanas, Vogel (46. Huggel), Barnetta - Streller, Lustrinelli (46. Hakan Yakin)

Gelbe Karten: Weissenberger, Feldhofer, Prager, Aufhauser bzw. Magnin, Degen, Cabanas

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