Starker Tobak

Polster: "Haben bei EM nichts verloren"

10.09.2007

ÖSTERREICH-Kolumnist holt zum Rundumschlag aus und spricht nach Japan-Pleite von "Bankrott-Erklärung".

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Die Leistung des österreichischen Fußball-Nationalteams am Freitag in Klagenfurt gegen die Japaner, die nach schmeichelhaftem 0:0 nach 90 Minuten im Elferschießen 4:3 bezwungen wurden, hat Ex-Teamspieler Toni Polster hart kritisiert. "Wir haben eigentlich sportlich bei der EURO nichts verloren, aber wir sind Veranstalter und wir wollen uns natürlich gut verkaufen. Nur die Mannschaft macht es uns wirklich nicht leicht", wird die Ikone der Wiener Austria im Internet-Portal "sport-bild.de" zitiert.

"Bankrott-Erklärung"
271 Tage vor EM-Beginn in Österreich und der Schweiz sprach der ÖFB-Rekord-Torschütze (44 Treffer in 95 Länderspielen von 1982 bis 2000) dem Co-EM-Gastgeber die Tauglichkeit für ein Turnier wie die Europameisterschaft ab. "Gegen Japan war es wieder eine Bankrott-Erklärung", meinte Polster, der vor allem die Einstellung als "mangelhaft" bezeichnete. Die Gegner waren den Österreichern in puncto Laufarbeit, Beweglichkeit und Einsatz deutlich überlegen.

"Wurm drin"
"Wenn man in Heimspielen nicht einmal aufs Tor schießt, dann stimmt etwas in der Truppe nicht. Die Spieler rennen und kämpfen auch nicht. Es ist der Wurm drin", glaubt der 43-jährige Ex-Torjäger. Österreichs Mannschaft habe "sportliche Probleme", es stimme hinten und vorne nicht, es fehle ihr der Charakter, um sich aufzuopfern. "Es ist so, dass man sich viel vornimmt, dass aber fast nichts umgesetzt wird. Die Spieler geben auch nicht einer für den anderen alles", glaubt Polster.

Zu schwach
Auch die fußballerische Qualität reiche für die europäische Spitze nicht. "Das ist natürlich auch von der Qualität her ein Problem. Klar, weil viele Spieler im Nationalteam dabei sind, die im Verein keinen Stammplatz haben. Das spürt man natürlich im Spiel. Da tut man sich in der Nationalmannschaft umso schwerer, wenn man den Rhythmus nicht hat." Am Dienstag im Wiener Happel-Stadion gegen Chile können seine Nachfolger die Kritiker eines Besseren belehren. Mit dem ersten vollen Erfolg im achten Länderspiel des Jahres.

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