Sieg gegen Wacker

Rapid stürmt an die Tabellen-Spitze

28.09.2012

Die beiden anderen Samstag-Abend-Partien finden keinen Sieger.

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© APA/ROBERT PARIGGER
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Rekordmeister Rapid ist am Samstag in der zehnten Runde der Fußball-Bundesliga an die Tabellenspitze gestürmt. Die Wiener setzten sich bei Schlusslicht Wacker Innsbruck verdient mit 2:0 (0:0) durch und lösten den punktegleichen Stadtrivalen Austria als Spitzenreiter ab. Die Hütteldorfer dominierten nach schwacher Anfangsphase. Die Tore vor 6.050 Zuschauern erzielten Markus Katzer (48.) und der eingewechselte Lukas Grozurek (86.).

4 Spiele ohne Gegentor
Rapid-Trainer Peter Schöttel vertraute erstmals nach seiner schwachen Europa-League-Darbietung gegen Rosenborg Trondheim (1:2) auf Innenverteidiger Gerson - mit Erfolg. Die Grün-Weißen blieben im vierten Ligaspiel in Folge ohne Gegentor. Hinter Solospitze Terrence Boyd agiete einmal mehr das Offensivtrio Deni Alar, Steffen Hofmann und Guido Burgstaller. Der neue Leader benötigte allerdings mehr als eine halbe Stunde, um ins Spiel zu kommen. Bis dahin waren die Innsbrucker sogar die aktivere Mannschaft, offensiv aber harmlos.

   Die Wiener übernahmen mit Fortdauer der ersten Hälfte das Kommando. Einen Kopfball von Christopher Trimmel tippte Wacker-Keeper Szabolcs Safar über die Latte (33.). Nach dem folgenden, flach ausgeführten Corner knallte der Rechtsverteidiger den Ball über das Tor (34.). Die beiden besten Gelegenheiten vor der Pause ließ Boyd aus. Der US-Amerikaner scheiterte erst aus kurzer Distanz an einer Fußabwehr von Safar (40.), dann nach Idealpass von Hofmann an der Stange (45.).

Kurioser Treffer
Das Führungstor fiel auf kuriose Art und Weise. Der Ex-Rapidler Christoph Saurer köpfelte Gegenspieler Mario Sonnleitner nach einem Corner auf den Rücken. Boyd traf erneut nur die Stange, Katzer staubte aber aus einem Meter ab. Schon gegen Rosenborg hatte der Außenverteidiger getroffen. Innsbruck wirkte nach dem Rückstand wachgerüttelt, klopfte durch Schüsse von Carlos Merino (49./knapp daneben), Marcel Schreter (52./Oberkante der Latte) und Saurer (65./Königshofer hält) am Rapid-Tor an.

   Auf der Gegenseite musste sich Safar bei einem Versuch von Grozurek auszeichnen. Der Ungar lenkte den Ball nach Flanke von Katzer an die Stange (78.). Der Endstand an Aluminiumtreffern: 3:1 für Rapid. Safar hatte zuvor bereits einen Schuss von Hofmann pariert (72.). Seine zweite Topchance verwertete Grozurek allerdings nach Assist von Burgstaller. Der zuletzt mit einem Hattrick im Cup beim Regionalligisten Sollenau (5:1 n.V.) in Erscheinung getretenen Wacker-Stürmer Roman Wallner war engagiert, blieb aber ohne klare Torchance.

   Die Innsbrucker kassierten ihre sechste Liganiederlage infolge. In den jüngsten fünf Runden haben sie nicht einmal einen Treffer erzielt - Torverhältnis 0:12. Für Trainer Walter Kogler wird die Luft immer dünner. Nach einem torlosen Remis des Rivalen Wr. Neustadt gegen Mattersburg fehlen Wacker nun drei Punkte auf den rettenden neunten Platz. Rapid dagegen reist mit dem Selbstvertrauen eines Tabellenführers zum schweren Europacup-Auswärtsspiel am Donnerstag bei Metalist Charkiw in die Ukraine.
 

FC Wacker Innsbruck - SK Rapid Wien Endstand 0:2 (0:0).
Tivoli Stadion Tirol, 6.050 Zuschauer, SR Muckenhammer.
Tore: 0:1 (48.) Katzer, 0:2 (86.) Grozurek

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Die SV Ried hat am Samstag einen kleinen Schritt aus der Krise gemacht. Die Oberösterreicher rangen in der zehnten Runde der Fußball-Bundesliga zu Hause der Admira ein 1:1 (0:0) ab und beendeten so ihre schaurige Heimserie - vier von fünf Partien vor eigenem Publikum waren in der laufenden Saison - ohne eigenes Tor - verloren gegangen. Dennoch bleibt die Fuchsbichler-Elf auf Platz acht.

   Den Punkt sicherte Zulj erst in der 88. Minute, nachdem Schwab per Elfer die Admira in Führung geschossen hatte (64.). Aufgrund mehrerer vergebener Chancen konnte man im Innviertel - ähnlich wie beim 0:2 gegen Rapid am vergangenen Sonntag - aber neuerlich nicht zufrieden sein. Seit 12. August wartet man zudem auf den ersten Dreipunkter.

Neue Gesichter bei Ried
Während Admira-Coach Kühbauer auf dieselbe Truppe wie beim 5:1 gegen Mattersburg setzte, hatte Ried-Coach Fuchsbichler seine Elf an einigen Positionen verändert. So agierte Riegler in der Innenverteidigung, Ziegl rückte ins defensive Mittelfeld nach vor, und Schreiner ersetzte den angeschlagenen Schicker auf links außen. Hadzic schließlich agierte anstellte von Zulj im zentralen offensiven Mittelfeld.

   Ried dominierte die erste Hälfte klar, ließ aber mehrere Möglichkeiten auf die Führung ungenützt. Erst fischte Tischler einen Versuch Reifeltshammers aus dem Eck, dann verzog Riegler nur knapp (beide 18.). Die beste Chance vergab aber Hadzic, der nach Hinums Stanglpass aus acht Metern das Tor verfehlte (33.). Kurz darauf musste Reiter Zulj platzmachen, weil er sich in einem Luftzweikampf mit Ouedraogo am Kopf verletzt hatte (34.).

   Die Admira war über weite Strecken eher abgemeldet, spielte die wenigen Kontermöglichkeiten nicht ordentlich zu Ende oder konnte sie nicht nützen. Erst kurz vor der Pause sorgte Sabitzer zweimal für echte Gefahr. Doch der 18-Jährige kam allein vor dem Tor jeweils nach Ouedraogos Vorarbeit erst einen Schritt zu spät und wurde dann von Gebauer bezwungen. In der 38. Minute stand der Admira nach einem Missverständnis zwischen Goalie Tischler und Verteidiger Peter Pöllhuber zudem Fortuna bei.

   Nach dem Seitenwechsel konnte die Admira das Duell offener gestalten, beide Teams kamen mehrmals gefährlich vor den gegnerischen Kasten. Die vermeintliche Entscheidung fiel in der 64. Minute aus einem Elfmeter: Nach einem klar regelwidrigen Tackling Reifeltshammers an Oudraogo ließ sich der kurz eingewechselte Schwab die Chance nicht entgehen.

   Ried verstärkte nochmals seine Offensivbemühungen, wurde vom starken Gebauer zudem mit tollen Reaktionen merhmals vor dem 0:2 bewahrt. Der Ausgleich war schließlich symptomatisch für die Abschlussschwäche der Hausherren: Erst nach zwei Tischler-Paraden konnte Zulj im Strafraumgestocher per Seitfallzieher einnetzen.
 

SV Ried - FC Admira Endstand 1:1 (0:0).
Ried, Keine-Sorgen-Arena, 4.600, SR Ouschan.
Torfolge: 0:1 (64.) Schwab (Foulelfmeter), 1:1 (88.) Zulj

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Wr. Neustadt muss weiter auf den ersten Fußball-Bundesliga-Heimsieg im Jahr 2012 warten. Die Niederösterreicher kamen am Samstagabend in der zehnten Runde trotz klarer Überlegenheit gegen Mattersburg nicht über ein torloses Remis hinaus. Da Schlusslicht Wacker Innsbruck gegen den neuen Tabellenführer Rapid 0:2 (0:0) verlor, liegen die Neustädter aber nun drei Zähler vor den Tirolern.

   Auch für die Gäste, die weiter auf Platz sieben rangieren, gab es keine Veränderung in der Tabelle. Die extrem harmlosen Burgenländer beendeten mit dem glücklichen Punktgewinn jedoch einen Negativlauf von zuletzt drei Liga-Niederlagen en suite mit insgesamt zwölf Gegentoren, darunter zuletzt das 1:5-Debakel bei der Admira.

   Die Wiener Neustädter dominierten von Beginn weg, ließen allerdings hochkarätige Chancen in Hülle und Fülle aus. So scheiterte etwa Friesenbichler aus kurzer Distanz an Mattersburg-Schlussmann Borenitsch (24.), der auch einen Lenko-Freistoß in den Corner lenkte (39.). Und nach einer Rakowitz-Ecke landete ein Maak-Kopfball an der Latte (40.).

   Nach dem Wechsel ging es in dieser Tonart weiter: Zunächst wehrte Borenitsch einen Mimm-Schuss zur Ecke ab, die erneut für Gefahr durch den Neustadt-Außerverteidiger sorgte, doch dessen Kopfball-Aufsetzer zischte über die Latte (beide 48.), die nach einer aberissenen Flanke von Lenko erneut ein Tor verhinderte (55.). Nach einem Piermayr-Gewaltschuss aus gut 30 Metern zeichnete sich dann einmal mehr Borenitsch aus, der den Ball über die Latte lenkte (80.).

   So gab es für das Team von Heimo Pfeifenberger, das sich am Dienstag im Cup beim Regionallisten Villacher SV (1:3) blamiert hatte, zum bereits 15. Mal in Folge (10 Remis/5 Niederlagen) vor eigenem Publikum nichts zu gewinnen. Der bisher letzte Heimsieg datiert damit weiter vom 19. November 2011, als es gegen Sturm Graz ein 3:1 zu feiern gab.

SC Wiener Neustadt - SV Mattersburg Endstand 0:0.
Stadion Wr. Neustadt, 1.900 Zuschauer, SR Harald Lechner.

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