Rooney will zu Manchester City

Dem englischen Fußball-Großclub Manchester United droht sein Superstar abhandenzukommen. Wie Coach Alex Ferguson am Dienstag bestätigte, will Wayne Rooney die "Red Devils" verlassen. "Es war ein Schock. Wir sind darüber alles andere als erfreut und verstehen nicht, warum er gehen will", erklärte der Schotte einen Tag vor dem Champions-League-Heimspiel gegen Bursaspor, in dem der englische Teamstürmer wegen einer am Dienstag im Training erlittenen Knöchelblessur fehlen wird.

Mysteriöse Knöchelverletzung
Eine dubiose Knöchelverletzung hat schon in den vergangenen Tagen einen Teil zum Zerwürfnis zwischen Ferguson und Rooney beigetragen. Während der Trainer regelmäßig in der Öffentlichkeit verkündete, der Angreifer sei nicht fit, widersprach der Stürmer diesen Angaben zuletzt vehement. "Ich war in dieser Saison noch gar nicht verletzt", behauptete der bald 25-Jährige in der Vorwoche.

Rooneys private Fehltritte
Der Hauptgrund für den Bruch zwischen Ferguson und seinem einstigen Ziehsohn ist aber wohl das Anfang September öffentlich gewordene Fehlverhalten Rooneys. Britische Medien enthüllten, dass der 68-fache Internationale (26 Tore) während der Schwangerschaft seiner Frau Colleen im vergangenen Jahr regelmäßig Verkehr mit Prostituierten hatte.

Diese Berichte sowie Fotos eines rauchenden und an Hauswände urinierenden Rooney brachten den als Disziplinfanatiker bekannten Ferguson zur Weißglut: Der Offensivspieler fand sich in den vergangenen Wochen plötzlich auf der Ersatzbank wieder - und das, obwohl er es in der Vorsaison auf 34 Tore für Manchester United brachte. In insgesamt 193 Pflichtspielen für United traf Rooney 92 Mal.

Große Erfolge mit ManU
Nachdem er bei der EURO 2004 als 18-Jähriger für Furore gesorgt hatte, ging der damalige Jungstar wenige Wochen später für 25,6 Millionen Pfund (29,1 Mio. Euro) - bis heute Rekordablöse für einen Teenager - von Everton zu ManUnited. Mit den "Red Devils" wurde er unter anderem dreimal Meister (2007,2008,2009) und gewann einmal (2008) die Champions League.

Ära bei Manchester zu Ende
Nun scheint seine Ära im Old Trafford früher als erwartet zu Ende zu gehen, auch wenn Ferguson betonte: "Die Tür für ihn ist nach wie vor offen." Rooneys Vertrag läuft noch bis 30. Juni 2012, ein Verkauf in der Winterpause scheint aber wahrscheinlich. Die ersten großen Kaliber haben laut englischen Medien bereits Interesse angemeldet: Chelsea-Coach Carlo Ancelotti würde den Top-Star gerne in London sehen, Real Madrid bietet angeblich 20 Millionen Pfund (22,7 Mio. Euro) plus die französischen Teamspieler Karim Benzema und Lassana Diarra.

Rooney will zu ManCity
Allerdings scheint Rooney eine naheliegende Lösung zu bevorzugen. Nach den Angaben des "Guardian" hat der Goalgetter seinen Teamkollegen bereits mitgeteilt, zum Stadtrivalen Manchester City wechseln zu wollen. Der mit Scheich-Millionen ausgestattete Salzburg-Gegner in der Europa League schnürt angeblich schon an einem Paket, das eine Ablösesumme von 50 Mio. Pfund (56,8 Mio. Euro) und ein Wochengehalt für Rooney von 300.000 Pfund (340.677 Euro) beinhalten soll.

Nicht ins Ausland
Ein Auslandstransfer soll für Rooney nicht infrage kommen, weil er als gebürtiger Liverpooler den Nordwesten Englands nicht verlassen möchte. Außerdem will Gattin Colleen in der Nähe ihrer an einer Entwicklungsstörung leidenden Schwester bleiben. Rooneys Ehefrau unterstützt laut "Yellow Press" auch aus einem anderen Grund die Absichten ihres Mannes. Sie ist demnach auf den gesamten Club nicht gut zu sprechen, weil sie von den Manchester-United-Kickern über Rooneys Affären nicht informiert wurde.